LocalZero:Unterschriften sammeln

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Version vom 3. Februar 2023, 13:55 Uhr von KatharinaH (Diskussion | Beiträge) (→‎Sammelorte: Beispiele und "digital" ergänzt)
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Die zentrale Aktion eures LocalZero Teams in Phase 1 ist die Unterschriftensammlung.

Organisation der Sammlung

  • Sammelt Sammler*innen” sobald ihr das Team gegründet habt, sodass ihr eine Horde ungeduldiger Sammler*innen habt, die nur darauf warten endlich loszulegen zu dürfen. Verschickt WhatsApp-Nachrichten und stellt euch auf den Wochenmarkt und erzählt den Leuten was ihr vorhabt, damit alle Bescheid wissen, wenn es losgeht und euch helfen können. Lasst euch Telefonnummern und E-Mail-Adressen geben, um sie persönlich kontaktieren zu können.
  • Veranstaltet Sammler*innenschulungen (physisch oder als Webinar) mit Tipps und Tricks zur Sammlung, zum Austausch, Kennenlernen und Fragen stellen. Ggf. Regelmäßige Sammler*innentreffen veranstalten.  
  • Erstellt einen Infozettel/Leitfaden mit Sammeltipps für die Sammler*innen, die an einer Schulung nicht teilnehmen können.
  • Richtet Abhollager für Listen und Flyer ein für Leute, die beim Sammeln helfen wollen.
  • Organisiert eine Postanschrift, zu der die Listen per Post eingeschickt werden können  
  • Legt Abgabestellen fest, zu denen die Leute volle Listen bringen können. Manche wollen nicht schicken, haben keine Briefmarke und dann vergammeln sie zuhause.
  • Legt Unterschriftenlisten in Geschäften, Vereinen und am Arbeitsplatz aus - führt eine Liste aller Listenorte.
  • jede Abgabe- und Auslagestelle hat eine Patin, damit es einen festen Ansprechpartner*innen mit Verantwortungsbewusstsein gibt und alle 1-2 Wochen die Listen eingesammelt werden
  • Klimaentscheide-Briefkästen: Private Briefkästen mit Sticker markieren, bei Geschäften solche aufstellen. So kann das ausgefüllte Unterschriftenblatt einfach auf dem Weg zum Einkaufen oder beim eingeworfen werden.
  • Auf Website: Info über Listenorte, Abgabestellen, Klimaentscheide-Briefkästen, FAQ, Download von Unterschriftenlisten, Sammelleitfaden

Auf der Straße Unterschriften sammeln

Hier findest du Tipps zum wirkungsvollen Sammeln von Unterschriften auf der Straße:

Sammelorte

  • gut geeignet: Orte mit vielen Menschen, die sich dort lange aufhalten und Zeit zum Unterschreiben haben, z. B. (Freiluft-)Kinoschlange, Schwimmbadwarteschlange, Parks, Demos (insbesondere mit Klimabezug), Spielplätze, Flohmärkte, Bio-Märkte, Biergärten, Kaffeeküche bei der Arbeit (vorher Vorgesetzten fragen), Feuerwehren, Freizeitorte, ...
  • nicht so gut geeignet: vor Supermärkten (da wollen die Leute nur schnell einkaufen, funktioniert, ist aber stressiger), in der Fußgängerzone (da ist es schwierig, Leute anzusprechen, weil die Leute im Strom mitschwimmen) → Orte, an denen Leute gestresst sind
  • Digital: Netzwerke anschreiben, über Social Media teilen

Strategien

  • Anrede: Menschen schon von weit weg visieren, Blickkontakt aufnehmen, Finger heben (Dialogerfinger), winken, frontal von vorne ansprechen, nicht von der Seite, dann erschrecken Leute, freundlich sein, mit einem Kompliment starten:
    • Beispiele: „Sie sehen aber nett aus, Sie haben bestimmt eine Minute Zeit.“, „Sie sind ja farblich schon passend gekleidet – passt gut zu unserem Projekt.“, „Sie sehen sozial engagiert aus.“, „Oh, einmal ganz kurz gestoppt!“ → je dümmer, desto besser, wenn schon ein Lachen auf den Lippen ist, ist die Grundlage besser und es macht mehr Spaß.
  • zum Stehenbleiben auffordern, gerne auch anzeigen
  • am besten keine Fragen stellen, am besten einfach direkt sagen, „Sie bleiben bestimmt kurz stehen.“
  • Gesprächsaufbau: Begeisterungsteil, wenn Leute schon stehen / Infoteil: je banaler die Infos, desto geringer die Überforderung, dann fallen weniger Gründe ein, abzulehnen, je einfacher das dargestellt wird, desto einfacher ist es, zuzustimmen, möglichst grundlegend: „Wir sammeln Unterschriften für GöttingenZero, damit Göttingen bis 2030 klimaneutral wird“
  • bei Einwänden, Einwandsbehandlung: erst einmal zuhören und wahrnehmen, dann loben (nicht dafür loben, dass sie einen Einwand haben, sondern dass sie überhaupt grundsätzlich Interesse haben)
    • Beispiele: „Toll, dass du grundsätzlich Interesse hast, genau solche Leute suche ich. Ich kann dein Problem nachvollziehen, aber mach doch heute mal eine Ausnahme.“, „Ich hab das Gefühl, dass heute ein guter Tag ist, Prinzipien über Bord zu werfen.“, wenn Leute das ungern machen: „Das macht nichts, ungern geht auch.“ → BB verpflichtet zu nichts
  • Zum Mitmachen auffordern und ihnen das Gefühl geben, mitmachen zu müssen:
    • Beispiele: „Ich zeig dir mal kurz, wie du/Sie mitmachen kannst/können.“, „Wir brauchen noch x Unterschriften – und mit dir eine weniger.“
  • Beispiele und Tipps aus Session 20 vom BT21
  • Beispiele und Erfahrungen aus anderen LZ - festgehalten in Session 5 vom BT-FJ22
  • Wie kann ich Menschen überzeugen? Aus der Session 28 vom BT21

Weitere Tipps

  • es den Leuten so einfach wie möglich machen: "das ist eine gute Sache, du kannst gut mitmachen"
  • die Leute nicht gehen lassen, wenn sie Interesse haben, direkt ins Boot holen, wenn Leute nicht direkt unterschreiben wollen, Beispiele: „ich bin der charmanteste Flyer der Welt, ich kann dir jede Frage beantworten“, „Klimaschutz findest du heute Abend genauso gut wie jetzt auch“
  • wenn Leute interessiert sind, auch immer fragen, ob sie eine Liste mitnehmen wollen und selbst anfangen wollen, zu sammeln - nur mit Schneeball-Effekt sammelt es sich gut und effektiv!
  • Lass dich nicht in lange Gespräche und Diskussionen verwickeln. Das kostet unnötig Zeit und ist ineffektiv.
  • Einstiegssatz "Willst du auch für den Klimaentscheid unterschrieben?" --> Das suggeriert, dass es selbstverständlich ist, für den Klimaentscheid zu entscheiden und ein "ja" geht psychologisch leichter über die Lippen als ein "nein".

Gesprächsbeispiele für Situationen, wenn Leute ...

  • keine Zeit haben: „Das macht nichts, ich hab ganz viel davon.“, „Dann passt das ja gut, dass das nur eine Minute dauert.“
  • essen: „Ich mach euch einen Vorschlag: Ihr dürft weiter essen und ich rede währenddessen.“
  • im Gespräch sind: „Darf ich ganz kurz unterbrechen? Ist auch nichts Schlimmes.“
  • sitzen: „Oh das sieht aber entspannt aus.“

Andere Sammelansätze

  • Meldet euren LocalZero Team auf der von Change.org e.V. betriebenen Plattform innn.it an. Damit ist es möglich, dass Leute sich dort ganz unkompliziert eure Unterschriftenliste und ein vorfrankiertes Umschlagblatt ausdrucken und ihre Unterschrift einsenden. Innn.it sammelt die eingehenden Unterschriften dann und übergibt sie euch in regelmäßigen Abständen. Mehrere LocalZero Teams sind dort schon vertreten, u. a. Berlin, Dresden, Mannheim, Waiblingen und weitere.

Material

Klemmbrett

  1. die von anderen Initiativen nutzen, die mit dem Sammeln schon fertig sind. Am besten im WeChange oder im Vernetzungstreffen danach fragen.
  2. selbstgebastelt Version 1
    1. je nach Stärke 2 oder 3 Pappkartons etwas größer als DIN A4
    2. an der langen Seite mittig lochen
    3. Heftstreifen durch die Lochung (das sind Heftstreifen)
    4. die gelochten Unterschriftenlisten in die Heftung
  • Einfaches Klemmbrett.png
  • Einfaches Klemmbrett Rückseite.png
    1. selbstgebastelt Version 2
      1. Hartfaserplatte etwas größer als DIN A4
      2. zwei Foldback-Klammern aus Federstahl
    2. Ordner mit peppigen Aufklebern von Deiner lokalen Initiative (schmale sind besser) mit richtigen Ösen und Trennblättern für
      1. Unterschriftslisten (teilweise befüllt)
      2. volle Unterschriftslisten
      3. Argumente
      4. Flyer
    Mappe für Unterschriften-Listen
    Mappe für Unterschriften-Listen

    T-Shirts mit dem Logo und Namen Deiner lokalen Initiative

    Manche haben den QR-Code für die eigene Homepage aufgedruckt, von der dann die Unterschriftslisten heruntergeladen werden.

    T-Shirts
    T-Shirts

    Typische Fragen beim Unterschriftensammeln für den Klimaentscheid

    Grundlegende Fragen

    • Dürft ihr zu Corona-Zeiten (hier) überhaupt Unterschriften sammeln?
    • Ist das Ziel überhaupt realistisch?
    • Wer seid ihr?
    • Arbeitet ihr mit einer Partei/Unternehmen/Lobby zusammen?
    • Was wollt ihr alles verbieten?

    Fragen zu Klimaschutz allgemein

    • Warum Jena? Sind andere Akteure nicht viel wichtiger? (Großunternehmen, China/Indien/USA)
    • Warum nur in der Stadt und nicht auch im Landkreis?
    • Die Rahmenbedingungen sind doch nicht für Klimaschutz ausgelegt, wir können als kleine Kommune doch sowieso nichts machen, warum versucht ihr das?

    Fragen zum Klimaentscheid

    • Wie funktioniert das mit so einem Bürgerentscheid?
    • Was ist der Unterschied zwischen Bürgerbegehren und Bürgerentscheid?
    • Warum dürfen nur wahlberechtigte Leute unterschreiben?
    • Warum dürfen nur Menschen mit EU-Staatsbürger*innenschaft unterschreiben und nicht auch darüber hinaus?
    • Was passiert mit meinen Daten?
    • Wird das tatsächlich alles von der Stadt überprüft, ob die Leute wahlberechtigt sind?
    • Was heißt es, den Erstwohnsitz zu haben?

    Fragen zu Sofortmaßnahmen

    • Wer soll das alles bezahlen?

    Anfeindungen

    • Geht erstmal in die Schule und lernt was Richtiges!
    • Und ich soll jetzt auf mein Auto verzichten oder was?
    • Die Bäume und damit auch wir brauchen doch CO2, wieso willst du daran was ändern?