LocalZero:Lokale Allianzen für den Klimaschutz

Best Practices der Teams

Vernetzung schafft Wirkung

Lokale Allianzen zu gründen heißt, Kräfte zu bündeln: Wenn sich engagierte Klimagruppen vor Ort zusammenschließen und vernetzen, entsteht mehr als die Summe ihrer Teile – es wächst eine starke Gemeinschaft, die Wissen teilt, sich gegenseitig stärkt, Macht aufbaut und gemeinsam den Klimaschutz wirkungsvoll voranbringt. Wie vielfältig solche Allianzen vor Ort entstehen und wirken, zeigen die Beispiele in diesem Sammelsteckbrief.

Projektinfos Steckbrief im PDF-Format zum Download 🔍 Vernetzung innerhalb der lokalen Klimaszene 🎯 Ziel: Gemeinsam mehr Wirkung erzielen durch Machtaufbau und gegenseitigen Wissensaustausch ⭐ Ergebnis: Eine starke, vernetzte Gemeinschaft, die den Klimaschutz durch regelmäßigen Austausch und Bündnisse wirksam voranbringt ⏳ Dauer: je nach Kontext 💶 Kosten: zu Beginn gering aber je nach Kontext 💪 Schwierigkeit: 2/3 🧰 Vorbereitung: Kontaktaufnahme zu potenziellen Partner:innen, erste Treffen organisieren 📝 Ausrüstung: für den Start: Homepage, Flyer

Wie schnell aus einzelnen Ideen ein kraftvolles Bündnis entstehen kann, zeigt der Blick nach Koblenz: Hier wurde aus Rückschlägen neuer Antrieb – und aus vernetztem Engagement eine lokale Bewegung mit Wirkung:

Klimaentscheid Koblenz: Klimabündnis Koblenz: Gemeinsam. Laut. Wirksam.

Die Ausgangssituation: Was tun, wenn der Klimaentscheid ins Stocken gerät? In Koblenz war die Antwort für das Team Klimaentscheid Koblenz klar: Mehr Menschen. Mehr Macht. Mehr Wirkung. So entstand 2023 das Klimabündnis Koblenz – ein breites Netzwerk von Umweltgruppen, engagierten Mitglieder:innen, Vereinen und sogar einem Kloster und Jugendkirche, das für echten Klimaschutz kämpft.

Der Weg: Die Idee: Wenn jede Gruppe für sich zu wenig bewegen kann – dann eben alle gemeinsam. Die ersten Schritte waren klar: Kontakte recherchieren, Gruppen anschreiben, Vertrauen aufbauen. Einige waren direkt dabei, andere skeptisch – doch am Ende saßen alle wichtigen Naturschutzgruppen mit im Boot. Der Rest ist Geschichte: Veranstaltungen, Plakataktionen, offene Briefe, Diskussionen mit der Stadt. Heute ist das Bündnis aus über 20 Gruppen in Koblenz nicht nur bekannt – sondern auch politisch ernst zu nehmen. Mit einem klaren Ziel: Klimaschutz, Klimaanpassung und starke Vernetzung. Von Hochschulen über Sportvereine bis zum Alpenverein – jede:r ist willkommen, jede Verbindung zählt. Die Organisation läuft über ein engagiertes Orgateam, das die Fäden zusammenhält, Aktionen koordiniert und Gruppen miteinander vernetzt. Informationen werden über einen gemeinsamen Verteiler gebündelt weitergegeben – zum Beispiel in einem kompakten Monats-Newsletter mit aktuellen Veranstaltungen und Terminen.   Was das kostet? Überraschend wenig. Anfangs wurde fast alles selbst gemacht. Erst ein offener Brief, später Homepage, Flyer & Co.

Die Erfolge: Es hat sich gelohnt! Das Klimabündnis wurde mit einem der Klimaschutzpreise der Stadt Koblenz 2025 ausgezeichnet. Auch das Team Klimaentscheid Koblenz wurde prämiert. Das Preisgeld wird in Material, laufende Kosten – und natürlich neue Projekte fließen.

Fazit: Das Klimabündnis Koblenz zeigt, wie viel möglich ist, wenn man sich zusammentut. Wer ebenfalls ein Bündnis starten oder Tipps bekommen will – meldet euch hier! Die Tür steht offen.

Auch in anderen Orten zeigt sich: Aus einzelnen Initiativen wird durch Vernetzung echte Klimakraft. Ob in Rüsselsheim, Frankfurt, Buchholz, Lüneburg, Bietigheim-Bissingen oder vielen weiteren Orten – überall entsteht Wirkung im Miteinander:  

RüsselsheimZero: Runde Tische

Gemeinsam losgelegt: Alles fing damit an, dass sich in Rüsselsheim mehrere engagierte Klimaschutzgruppen zusammentaten – mit einer gemeinsamen Mission: unsere Stadt klimafreundlicher machen! RüsselsheimZero war von Anfang an vorne mit dabei und brachte frischen Wind in die Sache. Durch Treffen wie den „Runden Tisch“ und kreative Austauschformate wie die „Babbelstunde“ kamen schnell neue Ideen, Menschen und Projekte zusammen. So ist nach und nach ein richtig starkes Netzwerk entstanden – aus Menschen, die was bewegen wollen, und Organisationen, die sich gegenseitig unterstützen.

Gemeinsam stark: Ganz klar: Hier läuft nix von oben herab – das Netzwerk lebt vom Miteinander! RüsselsheimZero übernimmt zwar die Orga von wichtigen Treffen, aber alle bringen sich ein. Beim „Runden Tisch“ wird gemeinsam geplant, diskutiert und angepackt. Und weil auch der lockere Austausch wichtig ist, gibt’s Formate wie die „Babbelstunde“, bei denen neue Ideen, Projekte und Leute ihren Platz finden. Kurz: Das Netzwerk ist bunt, engagiert und voller Energie für echten Klimaschutz vor Ort! Konkret entstehen Ideen wie bspw. Kronkorkensammelaktionen oder Clean Up Walks, die durch die Unterstützung und Vernetzung im Netzwerk besser umgesetzt und ausgeweitet werden können.

Klimaentscheid Frankfurt: Vernetzt für die Wärmewende

Netzwerk mit klarem Fokus: Aus dem Klimaentscheid entstand früh der Wunsch zur Vernetzung im Wärmesektor. Initiativen, Fachgruppen und städtische Akteure wie die dena wurden strategisch eingebunden, um Wissen zu teilen und mehr Wirkung zu erzielen.

Gemeinsam für die Wärmewende: In Kooperation mit der dena und Wohnungsbaugesellschaften arbeitet Klimaentscheid Frankfurt an einer Allianz für energetische Sanierung – koordiniert vom Umweltdezernat mit Fokus auf Pilotprojekte und klimafreundliche Wärmeversorgung. Für detaillierte Infos zur Vernetzung und den Projekten lohnt sich ein Blick in die Rubrik „Sondierungen“ auf ihrer Website.

BuchholzZero: Bündnispartner:innen & Vernetzungstreffen

Gemeinsam stark: Aus der Idee, lokale Initiativen, Vereine und engagierte Bürger:innen für den Klimaschutz zu vernetzen und gemeinsam die Klimaneutralität in Buchholz bis 2035 zu erreichen, konnte BuchholzZero zahlreiche Bündnispartner:innen gewinnen. Durch die enge Zusammenarbeit verschiedenster Akteur:innen aus Umwelt- und Naturschutzverbänden, Vereinen, Parteien sowie weiteren Organisationen, wird Wissen geteilt und gebündelt – so entsteht ein starkes Netzwerk für konkrete Klimaschutzprojekte.

Wie das BuchholzZero-Netzwerk funktioniert – ein Beispiel vom Vernetzungstreffen: Das Vernetzungstreffen am 13. April 2024 in Winsen zeigt, wie BuchholzZero als dezentral organisiertes Netzwerk den Austausch zwischen lokalen Akteuren stärkt. Mit sechs Vertreter:innen präsentierte BuchholzZero seine Klimaschutzprojekte, knüpfte neue Kontakte und förderte die Zusammenarbeit mit Kommunen, Vereinen und Organisationen. Solche Treffen sollen künftig jährlich stattfinden, unterstützt durch offene Kommunikation und direkten Kontakt zwischen den Partnern.

Klimaentscheid Lüneburg: Teamwork für 2030

Klimaschutz vernetzt: Das Klimaentscheid Lüneburg Netzwerk entstand, um möglichst viele Gruppen für ein klimaneutrales Lüneburg bis 2030 zu gewinnen. Über persönliche Kontakte und Vernetzungstreffen wurde ein breites Bündnis aus Organisationen, Vereinen und Unternehmen aufgebaut, das gemeinsam für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit kämpft.

Kommunikation, Kooperation, Klima: Das Netzwerk wird von einem elfköpfigen Team koordiniert, das die Zusammenarbeit der Bündnispartner:innen über Newsletter und die Plattform WECHANGE organisiert. So bleiben alle gut informiert und können sich aktiv austauschen. Das Ziel ist, durch gemeinsame Aktionen den Klima-Aktionsplan voranzutreiben und Erfolge wie das Bürgerbegehren zu sichern. Aktuell wirbt Klimaentscheid Lüneburg um neue Bündnisparter:innen.

Klimaentscheid Bietigheim-Bissingen: Runde Tische

Klimakraft gebündelt: Das Netzwerk wuchs aus dem erfolgreichen Bürgerbegehren 2022, das Klimaneutralität bis 2035 verbindlich machte. Seitdem vernetzt Klimaentscheid BiBi lokale Klimagruppen, Vereine und engagierte Bürger:innen, die gemeinsam den Klimaaktionsplan vorantreiben wollen – gebündelte Kraft für echten Klimaschutz vor Ort.

Runde Tische, klare Ziele: Vernetzt wird bei BiBi vor allem über regelmäßige „Runde Tische“, bei denen alle Akteur:innen zusammenkommen, sich austauschen und Aktionen planen. Ein offenes Organisationsteam sorgt für klare Kommunikation via Newsletter und Social Media – so bleibt das Netzwerk lebendig, transparent und handlungsstark auf dem Weg zur Klimaneutralität.

Weitere Beispiele:

• Das Team KlimaEntscheid Nürnberg, das bereits viele Bündnispartner:innen für das Bündnis KlimaEntscheid Nürnberg gewonnen hat, die sie nach ihren Möglichkeiten unterstützen.

• Auch das Team MünchenZero ist stark mit anderen Klimaakteur:innen in München vernetzt, zu deren gemeinsamen Aktivitäten Gespräche mit Bundestagsabgeordneten und das Informieren auf Veranstaltungen zum 1,5 Grad Klimagesetz gehören.

• Das Team WittenZero gehört als Initiative der Klima Allianz Witten zu einem großen Bündnis mit vielen Netzwerkpartner:innen an. Die Klima-Allianz Witten wurde von einem Koordinator*innen-Team gegründet und auf den Weg gebracht. Ziel ist es, den Klimaschutz in Witten mit konkreten Maßnahmen voranzubringen und die Akteur:innen in diesem Bereich besser zu vernetzen.

• Das KlimaBündnis Weinstadt ist ein überparteiliches Netzwerk engagierter Bürger:innen, Vereine und Organisationen, gegründet im Februar 2021. Ziel ist Klimaneutralität bis 2035 durch integrierten Klima- und Naturschutz. Es setzt auf Kooperation mit Stadtverwaltung und Gemeinderat und fordert u.a. ein aktives Engagement der Stadt, feste Strukturen für Klimaschutz in der Verwaltung und einen Bürger:innenrat. Das Bündnis bietet Aktionen, Projekte, Beratung und Öffentlichkeitsarbeit an und konnte wichtige lokale Bündnisparter:innen gewinnen wie: Umweltverbände, Jugendgemeinderat, Streuobstwerkstatt oder kirchliche Gruppen.

Weitere Sammelsteckbriefe (Aktionen, die mehrere Lokalteams erfolgreich umgesetzt haben):

Stellungnahmen für gute Wärmeplanung

Solarberatung und Solarparties

Parking Day

Unterschriftenmobilisierung

ZeroTalks

Teaminterne Orga

Zurück zu Best Practices der Teams