LocalZero:Stadtwerke fossilfrei: Unterschied zwischen den Versionen

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Stadtwerke fossilfrei ist ein Projekt vom Team '''Klimabegehren Flensburg'''.<div style="overflow: hidden; max-width:100%">[[Datei:Screenshot 2024-04-03 115433.png|mini]]
'''Das Team Klimabegehren Flensburg erreichte in einem erfolgreichen Bürgerbegehren den Ausstieg der Stadtwerke aus der fossilen Energieerzeugung.'''  
 
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👉 Presse: [https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Mehrheit-im-Rat-Stadtwerke-Flensburg-werden-bis-2035-klimaneutral,stadtwerke180.html ndr]
👉 Presse: [https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Mehrheit-im-Rat-Stadtwerke-Flensburg-werden-bis-2035-klimaneutral,stadtwerke180.html ndr]


 
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'''Klimabegehren Flensburg''' hat sich als Bündnis aktiver Bürger*innen und Organisationen gegründet, darunter Greenpeace, Flensburg fossilfrei und BUND. 


<u>Wie es zum Bürgerbegehren kam</u> 


Die Stadtwerke Flensburg liefern Wärme für etwa 90 % der Flensburger Haushalte und sind für etwa 2/3 der Emissionen vor Ort verantwortlich. Daher fordert das '''Klimabegehren Flensburg''' von dem lokalen Fernwärmeversorger und Stromerzeuger, bis 2035 klimaneutral zu werden und auf diese Weise ca. 565.000 t CO2 jährlich einzusparen. Das Bündnis '''Klimabegehren Flensburg''' konnte beim Anstoß des Bürgerbegehrens auf das Vorwissen und die Erfahrungen der ihr zugehörigen Klima- und Naturschutzorganisationen zurückgreifen. Insbesondere die Gruppe [https://stadtwerk-mit-zukunft.de/index.html Flensburg fossilfrei] hatte sich schon in den Jahren vor Zusammenschluss des '''Klimabegehrens Flensburg''' mit den Stadtwerken Flensburg beschäftigt, Daten gesammelt und Diskussionsrunden veranstaltet.   
<u>Warum ein Bürgerbegehren</u>   


Die Stadtwerke Flensburg liefern Wärme für etwa 90 % der Flensburger Haushalte und sind für etwa 2/3 der Emissionen vor Ort verantwortlich.     


<u>Wie das Bürgerbegehren gelingen konnte</u> 
Daher fordert das '''Klimabegehren Flensburg''' von dem lokalen Fernwärmeversorger und Stromerzeuger, bis 2035 klimaneutral zu werden und auf diese Weise ca. 565.000 t CO2 jährlich einzusparen.   


Zu Beginn standen die Stadtwerke und politischen Parteien dem Plan überwiegend ablehnend gegenüber. Die Gruppe '''Klimabegehren Flensburg''' hielt den Dialog jedoch aufrecht und überzeugte die Akteure innerhalb von zwei Jahren mittels umfassender Öffentlichkeitsarbeit und Unterschriften. Darüber hinaus gründete die Stadt Flensburg gemeinsam mit dem Bündnis '''Klimabegehren Flensburg''' einen Arbeitskreis Transformation zur Erstellung eines [https://klimabegehren-flensburg.de/wp-content/uploads/2023/04/Abschlussdokument_AK-Transformation.pdf Transformationspfads] . Für die Mobilisierungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie diverse Veranstaltungsformate investierte das Bündnis '''Klimabegehren Flensburg''' rund 6.000 €, die sie über Crowdfunding und Förderanträge finanzierte. Von Beginn an wurde das Bündnis dabei durch das Projekt [https://www.klimawende.org/ Klimawende von unten] unterstützt, ein Gemeinschaftsprojekt des [https://umweltinstitut.org/ Umweltinstitut München], des [https://buerger-begehren-klimaschutz.de/ Bürgerbegehren Klimaschutz] und [https://www.mehr-demokratie.de/ Mehr Demokratie]. Das Projekt Klimawende von unten unterstützt Lokalteams dabei, ein Klimabegehren in ihrer Kommune zu starten, und begleitet weitere Kampagnen mit Fachwissen und Vernetzungsarbeit. 




<u>Wie das Bürgerbegehren gelingen konnte</u>


* Das "'''Klimabegehren Flensburg"''' '''gründete sich als Bündnis''' aktiver Bürger*innen und Organisationen, darunter Greenpeace, Flensburg fossilfrei und BUND. Es konnte daher auf das Vorwissen und die Erfahrungen der ihr zugehörigen Klima- und Naturschutzorganisationen zurückgreifen. Insbesondere die Gruppe [https://stadtwerk-mit-zukunft.de/index.html Flensburg fossilfrei] hatte sich schon in den Jahren vor Zusammenschluss des '''Klimabegehrens Flensburg''' mit den Stadtwerken Flensburg beschäftigt, Daten gesammelt und Diskussionsrunden veranstaltet.
* Für die Mobilisierungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie diverse Veranstaltungsformate investierte das Bündnis '''Klimabegehren Flensburg''' rund 6.000 €, die sie über Crowdfunding und Förderanträge finanzierte. Von Beginn an wurde das Bündnis dabei durch das Projekt [https://www.klimawende.org/ Klimawende von unten] unterstützt, ein Gemeinschaftsprojekt des [https://umweltinstitut.org/ Umweltinstitut München], des [https://buerger-begehren-klimaschutz.de/ Bürgerbegehren Klimaschutz] und [https://www.mehr-demokratie.de/ Mehr Demokratie]. Das Projekt Klimawende von unten unterstützt Lokalteams dabei, ein Klimabegehren in ihrer Kommune zu starten, und begleitet weitere Kampagnen mit Fachwissen und Vernetzungsarbeit.
* Die Gruppe '''Klimabegehren Flensburg''' hielt den Dialog immer aufrecht und überzeugte damit die Akteure - insbesondere die anfangs skeptischen Stadtwerke - innerhalb von zwei Jahren mittels umfassender Öffentlichkeitsarbeit und Unterschriften. 


<u>Wie es nach Annahme des Bürgerbegehrens weitergeht</u>
<u>Das Ergebnis:</u>


Nach einstimmiger Annahme des Bürgerbegehrens ging es daran, die Umsetzung der im Transformationsplan festgeschriebenen Maßnahmen für die Stadtwerke sicherzustellen. Die Forderungen umfassen u.a. den Austausch der Kohle- und Gaskessel durch Wärmepumpen, die Generierung von grünem Strom aus Photovoltaik und Windenergie sowie die Betreibung einer Großwärmepumpe. Aktuell kommt das Bündnis '''Klimabegehren Flensburg''' nur noch selten zusammen, trifft sich jedoch zweimal jährlich mit den Stadtwerken Flensburg für Gespräche über den Umsetzungsstand der Maßnahmen. Über umgesetzte Maßnahmen, THG-Einsparungen und weitere Entwicklungen informiert das '''Klimabegehren Flensburg''' im Rahmen eines Newsletters sowie einer öffentlichen [https://klimabegehren-flensburg.de/monitoring/ Monitoring-Seite]. Die Stadtwerke planen mit Kosten von über 400 Mio. €, wovon ein Teil durch Fördergelder des Bundes gedeckt werden kann.
* Das Bürgerbegehren wurde von der Politik einstimmig angenommen!
* Die Stadt Flensburg gründete gemeinsam mit dem Bündnis '''Klimabegehren Flensburg''' den Arbeitskreis "Transformation" zur Erstellung eines [https://klimabegehren-flensburg.de/wp-content/uploads/2023/04/Abschlussdokument_AK-Transformation.pdf Transformationspfads] .  


Das Projekt "Stadtwerke fossilfrei" des '''Klimabegehrens Flensburg''' wurde als sehr schwierig eingestuft (Schwierigkeitsgrad 3/3), da es fundiertes Vorwissen erfordert und mit einem hohen Zeitaufwand verbunden ist.
<u>Umsetzung der geplanten Maßnahmen:</u>☃☃ 


''Tipp des Teams:'' Die Hauptsache ist: einfach machen! Wenn das Bürgerbegehren durch ist, geht die Arbeit allerdings erst richtig los.
Im Anschluss an den Erfolg des Bürgerbegehrens geht es aktuell darum, die Umsetzung der im Transformationsplan festgeschriebenen Maßnahmen für die Stadtwerke sicherzustellen:


Die Forderungen umfassen u.a.


* den Austausch der Kohle- und Gaskessel durch Wärmepumpen,
* die Generierung von grünem Strom aus Photovoltaik und Windenergie sowie
* den Betrieb einer Großwärmepumpe.


Die Stadtwerke planen insgesamt mit Kosten von über 400 Mio. €, wovon ein Teil durch Fördergelder des Bundes gedeckt werden kann.




<u>Monitoring und Öffentlichkeitsarbeit:</u>


Aktuell kommt das Bündnis '''Klimabegehren Flensburg''' seltener zusammen, trifft sich jedoch zweimal jährlich mit den Stadtwerken Flensburg für Gespräche über den Umsetzungsstand der Maßnahmen.


Das Bündnis informiert über umgesetzte Maßnahmen, THG-Einsparungen und weitere Entwicklungen im Rahmen eines Newsletters sowie einer '''öffentlichen [https://klimabegehren-flensburg.de/monitoring/ Monitoring-Seite]'''.


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Das '''Klimabegehrens Flensburg''' schätzt ihr Projekt "Stadtwerke fossilfrei" als sehr komplex ein. (Schwierigkeitsgrad 3/3):
Es erfordert fundiertes Vorwissen und viel Engagement.
'''''Tipp des Teams:'' Die Hauptsache ist: einfach machen! Wenn das Bürgerbegehren durch ist, geht die Arbeit allerdings erst richtig los.'''
   
   


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[[Kategorie:Kommunalverwaltung]]
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[[Kategorie:Industrie]]
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Version vom 10. Juni 2024, 10:14 Uhr

Best Practices der Teams

Das Team Klimabegehren Flensburg erreichte in einem erfolgreichen Bürgerbegehren den Ausstieg der Stadtwerke aus der fossilen Energieerzeugung.

Zu den umgesetzten Maßnahmen des beschlossenen Transformationspfades informiert das Bündnis über einen Newsletter und eine Monitoring-Seite.

Screenshot 2024-04-03 115433.png

Projektinfos

👉 Bürgerbegehren für die Transformation der Stadtwerke zur Klimaneutralität und anschließendes Monitoring der Maßnahmen

👉 Ziel: Stadtwerke werden bis 2035 klimaneutral

👉 Ergebnis: das Bürgerbegehren wurde einstimmig angenommen

👉 THG-Einsparung: voraussichtlich 565.000 t/a

👉 Dauer: 2 Jahre bis zum Entscheid + andauerndes Monitoring

👉 Kosten: zwischen 5.000-7.000 €*

👉 Schwierigkeit: 3/3

👉 Ausrüstung: fundiertes Fachwissen, Räume, Mobilisierungsmateriallien, Unterschrifenlisten

👉 Presse: ndr



Team Klimaebegehren Flensburg

  • 11 Mitglieder im Kernteam + weitere für die Unterschriftensammlung
  • Alter: 25 bis 70

Stadt Flensburg

  • Schleswig-Holstein
  • Größe: mittel (89.500)
  • Klimaneutralität bis 2050 beschlossen
  • Zusammenarbeit mit der Verwaltung: wenig Kontakt



Warum ein Bürgerbegehren

Die Stadtwerke Flensburg liefern Wärme für etwa 90 % der Flensburger Haushalte und sind für etwa 2/3 der Emissionen vor Ort verantwortlich.

Daher fordert das Klimabegehren Flensburg von dem lokalen Fernwärmeversorger und Stromerzeuger, bis 2035 klimaneutral zu werden und auf diese Weise ca. 565.000 t CO2 jährlich einzusparen.


Wie das Bürgerbegehren gelingen konnte

  • Das "Klimabegehren Flensburg" gründete sich als Bündnis aktiver Bürger*innen und Organisationen, darunter Greenpeace, Flensburg fossilfrei und BUND. Es konnte daher auf das Vorwissen und die Erfahrungen der ihr zugehörigen Klima- und Naturschutzorganisationen zurückgreifen. Insbesondere die Gruppe Flensburg fossilfrei hatte sich schon in den Jahren vor Zusammenschluss des Klimabegehrens Flensburg mit den Stadtwerken Flensburg beschäftigt, Daten gesammelt und Diskussionsrunden veranstaltet.
  • Für die Mobilisierungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie diverse Veranstaltungsformate investierte das Bündnis Klimabegehren Flensburg rund 6.000 €, die sie über Crowdfunding und Förderanträge finanzierte. Von Beginn an wurde das Bündnis dabei durch das Projekt Klimawende von unten unterstützt, ein Gemeinschaftsprojekt des Umweltinstitut München, des Bürgerbegehren Klimaschutz und Mehr Demokratie. Das Projekt Klimawende von unten unterstützt Lokalteams dabei, ein Klimabegehren in ihrer Kommune zu starten, und begleitet weitere Kampagnen mit Fachwissen und Vernetzungsarbeit.
  • Die Gruppe Klimabegehren Flensburg hielt den Dialog immer aufrecht und überzeugte damit die Akteure - insbesondere die anfangs skeptischen Stadtwerke - innerhalb von zwei Jahren mittels umfassender Öffentlichkeitsarbeit und Unterschriften.

Das Ergebnis:

  • Das Bürgerbegehren wurde von der Politik einstimmig angenommen!
  • Die Stadt Flensburg gründete gemeinsam mit dem Bündnis Klimabegehren Flensburg den Arbeitskreis "Transformation" zur Erstellung eines Transformationspfads .

Umsetzung der geplanten Maßnahmen:☃☃

Im Anschluss an den Erfolg des Bürgerbegehrens geht es aktuell darum, die Umsetzung der im Transformationsplan festgeschriebenen Maßnahmen für die Stadtwerke sicherzustellen:

Die Forderungen umfassen u.a.

  • den Austausch der Kohle- und Gaskessel durch Wärmepumpen,
  • die Generierung von grünem Strom aus Photovoltaik und Windenergie sowie
  • den Betrieb einer Großwärmepumpe.

Die Stadtwerke planen insgesamt mit Kosten von über 400 Mio. €, wovon ein Teil durch Fördergelder des Bundes gedeckt werden kann.


Monitoring und Öffentlichkeitsarbeit:

Aktuell kommt das Bündnis Klimabegehren Flensburg seltener zusammen, trifft sich jedoch zweimal jährlich mit den Stadtwerken Flensburg für Gespräche über den Umsetzungsstand der Maßnahmen.

Das Bündnis informiert über umgesetzte Maßnahmen, THG-Einsparungen und weitere Entwicklungen im Rahmen eines Newsletters sowie einer öffentlichen Monitoring-Seite.


Das Klimabegehrens Flensburg schätzt ihr Projekt "Stadtwerke fossilfrei" als sehr komplex ein. (Schwierigkeitsgrad 3/3):

Es erfordert fundiertes Vorwissen und viel Engagement.

Tipp des Teams: Die Hauptsache ist: einfach machen! Wenn das Bürgerbegehren durch ist, geht die Arbeit allerdings erst richtig los.





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