Maßnahmenbilanzierung

Aus Mitmachen
Version vom 20. Dezember 2023, 16:13 Uhr von JohannS (Diskussion | Beiträge) (Neue Seite zur Maßnahmenbilanzierung)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Schön, dass du dich für die Maßnahmenbilanzierung interessierst! Diese Seite soll dir einen Überblick über Ziele, unsere Grundsätze und Vorgehensweise der Maßnahmenbilanzierung geben und dir vermitteln, wie du am besten herangehen kannst eine neue Maßnahme zu bilanzieren.

Aktuell (Winter 2023) befindet sich die Maßnahmebilanzierung in der ersten großen Aufbruchphase. Der perfekte Moment, um einzusteigen! In den nächsten Monaten wollen wir die wichtigsten Kernmaßnahmen bilanzieren, dann wird eine Korrekturphase folgen, es werden weitere Maßnahmen hinzukommen und die Veröffentlichung ist für Herbst 2024 geplant. Die Maßnahmenbilanzierung stellt dabei ein zentrales Element von MappingZero dar.

Ziel

Unser Ziel ist es möglichst viele Maßnahmen zu bilanzieren, um deren Vergleichbarkeit zu ermöglichen. So können wir in Diskursen mit einer fundierten Zahlengrundlage erklären, warum Maßnahme x wichter ist als Maßnahme y und so die Debatte auf die wirksamsten Maßnahmen lenken. Wir wollen zeigen:

  1. Wenige Maßnahmen können schon viel bewirken, um die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens zu ermöglichen.
  2. Es bestehen deutlich wirksamere Maßnahmen als die meisten in der Öffentlichkeit diskutierten Ansätze.

Unsere Grundsätze

Bisher werden kaum politische Maßnahmen auf Bundesebene bilanziert. Es gibt nur vereinzelt Studien, die meist sehr zeit und kostenintensiv waren. Uns rennt die Zeit davon! Daher wollen wir keine Bilanzierung, die bis zur letzten Tonne CO2-Äquivalente genau das Reduktionspotenzial einer Maßnahme angibt. Stattdessen:

  1. Wir geben Richtwerte an.Wir wollen hier im Rahmen unser Möglichkeiten Richtwerte angeben, welches Reduktionspotenzial von einer Maßnahme ausgeht.
  2. Gratwanderung zwischen Wissenschaftlichkeit & Pragmatismus.Wo immer möglich stützen wir uns auf wissenschaftliche Quellen. Wo dies nicht möglich ist oder sich verschiedene Daten entgegenstehen, treffen wir gezielt Annahmen. Diese Annahmen werden in der Fachgruppe diskutiert, von Wissenschaftler:innen überprüft und vor allem aber transparent nach außen kommuniziert.
  3. Maßnahmen bilanzieren unter der Annahme, dass alles andere konstant bleibt.Wir bilanzieren dabei jede Maßnahme einzeln unter der Annahme, dass alles andere konstant bleibt. Konstant bedeutet dem Pfad der Bundesregierung folgend (laut Projektionsbericht). Wir bilanzieren nicht die Auswirkung von zwei gleichzeitig ausgewählten Maßnahmen und ihre Interaktionen. Wir beachten jedoch, dass sich Maßnahmen immer auf bestimmte Emissionsquellen richten, und auch zahlreich ausgewählte Maßnahmen in einem Bereich nur so viel Emissionen reduzieren können, wie von der addressierten Emissionsquelle ausgehen (Beispiel: Auch wenn alle Maßnahmen im Straßenverkehr ausgewählt werden und die Summe aller Maßnahmen den Wert der Emissionen im Straßenverkehr übersteigt, kann im Gesamtergebnis nie mehr wie die existente Summe im Straßenverkehr reduziert werden. Wir machen also den Reduktionsbedarf über alle Sektoren hinweg sichtbar.)

Vorgehen

Unser Vorgehen orientiert sich zunächst an diesen 10 Schritten. Im Laufe der Zeit werden wir diese immer wieder mit unseren Learnings überarbeiten, um trotz der sehr verschiedenen Maßnahmen und Sektoren, ein einheitliches Vorgehen zu haben und eine Vergleichbarkeit zwischen den Maßnahmen zu schaffen.

Schritt Ziel
1 Maßnahmen werden so konkret wie möglich von thematischen FG formuliert Doppelaufwand vermeiden
2 Einfluss der Maßnahme auf bestimmte Emissionsquellen wird durch wissenschaftliche Quellen hinterlegt Maximum festlegen
3 Falls vorhanden, wird durch Literatur ebenfalls ergänzt in welchem Ausmaß sich die Maßnahme auf die Emissionsquelle auswirkt Auswirkungsbereich eingrenzen
4 Es wird kontrolliert, inwieweit die Maßnahme bereits im Projektionsbericht integriert wurde. Keine doppelte Zählung!
5 Anschließend werden durch die Bilanzierungs-FG weitere notwendige Annahmen zur Bilanzierung der Maßnahme getroffen und verschriftlicht. Transparente Annahmen
6 Auf welche Emissionen wirkt sich die Maßnahme aus? Berechnung des Minimal & Maximalen Reduktionspotenzials. Auswirkungsbereich berechnen (Min & Max) - Prozentual
7 Auswirkungen der Maßnahme wird in unserem Bilanzierungstool berechnet, in dem die verstellbaren Hebel neu eingestellt werden (angelehnt an die vorherige Recherche) Auswirkungsbereich berechnen – MtCO2e pro Jahr von 2025 bis 2045 (jährlich & kumulativ)
8 Prozentuale Auswirkung auf einzelne Emissionsquellen werden notiert, damit die Abhängigkeit von Maßnahmen untereinander berücksichtigt werden können. Zielgerichtete Maßnahmen auf Emissionsquellen (No overcounting)
9 Veröffentlicht wird:

1.      Emissionsreduktionspotenzial

2.      Auswirkungen der Maßnahme auf welche Emissionsquellen mit Literatur hinterlegt

3.      Getroffene Annahmen zur Berechnung

Transparente Kommunikation nach außen
10 Intern verschriftlicht wird

-       Alle Unsicherheiten bei der Recherche (Gefühlsmäßig und nicht wissenschaftliche Unsicherheit)

-       Gesamt-unsicherheit wie die Reduktionszahl eingeordnet werden kann

Transparente Kommunikation nach innen