LocalZero:Restbudget: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Der Restbudget-Ansatz in den KlimaAktionsPlänen der Lokal Teams ===
=== Der Restbudget-Ansatz in den Klima-Aktionsplänen der Lokal Teams ===
Mit dem auf die jeweiligen Kommunen heruntergebrochenen Budget können die im [[LocalZero:Klimaaktionsplan|KlimaAktionsPlan]] (KAP) entwickelten Maßnahmen so ausgelegt werden, dass die Kommune nicht mehr Treibhausgasäquivalente emittiert als zur Einhaltung der 1,5 Grad Grenze.  
Mit dem auf die jeweiligen Kommunen heruntergebrochenen Budget können die im [[LocalZero:Klimaaktionsplan|Klima-Aktionsplan]] (KAP) entwickelten Maßnahmen so ausgelegt werden, dass die Kommune nicht mehr Treibhausgasäquivalente emittiert als zur Einhaltung der 1,5 Grad Grenze.  


Ohne Restbudget-Ansatz werden in Klimaschutzkonzepten zwar gute und sinnvolle Maßnahmen aufgezählt, die aber nicht automatisch zusammengenommen die Einhaltung der 1,5 Grad Grenze erreichen.
Ohne Restbudget-Ansatz werden in Klimaschutzkonzepten zwar gute und sinnvolle Maßnahmen aufgezählt, die aber nicht automatisch zusammengenommen die Einhaltung der 1,5 Grad Grenze erreichen.

Version vom 28. Februar 2023, 16:28 Uhr

Definition Restbudget

Das Restbudget auch Treibhausgas-Budget genannt, beschreibt das globale Kontingent an Treibhausgasen (THG), das für die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens zukünftig noch emittiert werden kann. Mit der Beschränkung auf dieses Restbudget gibt es eine harte physikalische Grenze, die nicht überschritten werden darf, um so den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 Grad zu begrenzen. Sobald global mehr als das errechnete Budget emittiert wird, werden (irreversible) Kipp-Punkte erreicht. Damit die Menschheit zumindest noch eine 2/3-Wahrscheinlichkeit hat, die 1,5-Grad-Grenze zu halten, darf sie nur noch 460 Gigatonnen an CO2, Methan und anderen Treibhausgasen ausstoßen. Um die Klimaneutralität 1,5-Grad-konform anzustreben, sollte solch ein Treibhausgas-Budget von 2016 bis zum Jahr der Klimaneutralität gesetzt werden. Nach einer jährlichen THG Bilanz, ergibt sich dann ein jedes Jahr kleiner werdendes Restbudget.  


Dieses globale Restbudget kann auf z.B. auf Menschen weltweit, Nationen oder Kommunen aufgeteilt werden. Es gibt auch Ansätze, die in die Aufteilung die Verantwortlichkeiten der Industrienationen für ihr hohen Emissionen stärker berücksichtigen und den Industrienationen daher ein kleineres Budget zuordnen.


Der Restbudget-Ansatz in den Klima-Aktionsplänen der Lokal Teams

Mit dem auf die jeweiligen Kommunen heruntergebrochenen Budget können die im Klima-Aktionsplan (KAP) entwickelten Maßnahmen so ausgelegt werden, dass die Kommune nicht mehr Treibhausgasäquivalente emittiert als zur Einhaltung der 1,5 Grad Grenze.

Ohne Restbudget-Ansatz werden in Klimaschutzkonzepten zwar gute und sinnvolle Maßnahmen aufgezählt, die aber nicht automatisch zusammengenommen die Einhaltung der 1,5 Grad Grenze erreichen.


Der Restbudget-Ansatz im 1,5-Grad-Gesetzespaket von GermanZero

Wenn die 1,5 Grad Grenze eingehalten wird, kann Deutschland ebenfalls nur eine beschränkte Menge an THG emittieren, bis sein Anteil am globalen Budget überschritten wird. Das 1,5-Grad-Gesetzespaket liefert einen konkreten Plan, mit dem das deutschlandweite Restbudget bestmöglich gestreckt werden kann.

Selbst mit der Anwendung des aller vorgeschlagenen Gesetze, wird das Budget bis 2027 ausgeschöpft werden. Im Gesetzespaket gibt es deshalb Vorschläge zum internationalen Ausgleich z.B. im Rahmen von Emissionsmärkten oder bilateralen Klimapartnerschaften im Ausland. Auf diese Weise soll wiederum sichergestellt werden, dass mit der ausgestoßenen THG-Menge die 1,5 Grad Grenze global nicht überschritten wird.


Das Restbudget in der Klimavision

Im Rahmen unserer Klimavision wurde erstmals für Deutschland ein Treibhausgas-Budget nach dem neu entwickeltem NCG-Ansatz entwickelt, mit den Parametern, mit 67 Perzentilen (hohe Wahrscheinlichkeit) innerhalb des 1,5-Grad-Limits zu bleiben. Wenn das lokale Treibhausgas-Budget überschritten wird, können Kooperationen mit benachbarten Orten und/oder Partnerorten im Ausland in Betracht gezogen werden, sodass man die eigenen Erfahrungen auf dem Weg zur Klimaneutralität gewinnbringend für beide Seiten teilt.  


Kommunen mit Restbudgetansatz

Bisher haben sich folgende Orte in Deutschland ein Treibhausgas-Budget gesetzt (Liste unvollständig):

  1. Fürth: KN 2040. Restbudget (alle Treibhausgase? ab wann?) von 6,5 Mt CO2e (50,9 t CO2e)/Person) mit Parametern 50 Perzentile und 1,5 Grad. https://stadtrat.fuerth.de/vo0050.asp?__kvonr=58743
  2. Aachen: KN 2030. CO2-Restbudget (ab wann?) von 16,3 Mt CO2 (66,3 t CO2/Person) mit Parametern 67 Perzentile und 1,75 Grad. https://www.aachen.de/de/stadt_buerger/energie/konzepte_veranstaltungen/klimaschutzkonzept/index.html
  3. Mannheim: KN 2030. CO2-Restbudget ab 2020 von 16,2 Mt CO2 (52,4 t CO2/Person) mit Parametern 50 Perzentile und 1,5 Grad. https://mannheim-kohlefrei.de/wp-content/uploads/2021/07/stellungnahme-mk_2021_juli.pdf
  4. Bonn: KN 2035. CO2-Restbudget ab 2020 von 15,7 Mt CO2 (48,0 t CO2/Person) mit Parametern 50 Perzentile und 1,5 Grad. https://www.bonn.sitzung-online.de/wicket/resource/org.apache.wicket.Application/doc2352018.pdf