LocalZero:Machtanalyse

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Was ist eine Machtanalyse?

Eine Machtanalyse macht sichtbar, wer in einer Community, Stadt oder Institution wirklich entscheidet – formell wie informell. Sie hilft, Strategien zu entwickeln, wie politischer Wandel konkret möglich wird. Macht wird dabei nicht nur als Ressource, sondern als Beziehungsgeflecht verstanden.


Warum ist eine Machtanalyse zentral für Organizing?

  • Sie zeigt auf, wer den Status quo sichert – und wie man ihn verändern kann.
  • Sie ermöglicht gezielte Allianzen, Gesprächsstrategien und Kampagnen.
  • Sie hilft dabei, eigene Machtpotenziale und Netzwerke zu erkennen und auszubauen.


Schritte zur Machtanalyse

1. Recherche & Vorbereitung

  • Ziel klären: Was willst du mit der Analyse erreichen? (z. B. politische Entscheidungen beeinflussen, Ressourcen umverteilen, Bündnisse aufbauen)
  • Informationsquellen nutzen: (z.B. Gespräche führen, lokale Medien, Ratsprotokolle, Haushaltspläne, soziale Netzwerke, gezielte Online-Recherche)


2. Machtträger:innen identifizieren

  • Erstelle eine Liste: Wer trifft relevante Entschiedungen? Wer profotiert vom aktuellen Zustand? Wer kann Veränderungen blockieren oder fördern?
  • Denke an formelle und informelle Macht (z.B. Politiker:innen, Verwaltung, Medien, Unternehmer:innen, lokale Initiativen, einflussreiche Einzelpersonen)


3. Kategorisieren & strukturieren

  • Ordne die Akteur:innen nach Sektoren (z.B. Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Medien, Zivilgesellschaft, Bildung, Religion)
  • Lücken erkennen: Gibt es unsichtbare Macht? Wer entscheidet im Hintergrund? Wo fehlen dir Informationen?


4. Hintergrundinformationen sammeln

  • Recherchiere gezielt zu Personen und Organisationen: Wer steht hinter bestimmten Rollen? Welche Interessen und Netzwerke bestehen? Woher stammt ihr Einfluss? (z. B. Geld, Zugang, Status, Öffentlichkeit)


5. Macht visualisieren

  • Bereite die Ergebnisse grafisch oder tabellarisch auf (z. B. als Machtkarte, Power Map, Systembrett oder Beziehungsnetzwerke)
  • Zeige: Wer beeinflusst wen? Wo gibt es Allianzen oder Konfliktlinien? Wo liegen zentrale Machtzentren?
  • Für eine grafische Darstellung eignet sich ein digitales oder analoges Systembrett. Ein Beispielergebnis findest du als anonymisierte Version hier auf WeChange.


6. Strategie visualieren

  • Ziehe konkrete Schlüsse: Wen musst du erreichen, überzeugen oder unter Druck setzen? Mit wem kannst du dich verbünden? Wo liegen Risiken oder Widerstände – und wie gehst du damit um?


7. Machtanalyse als laufender Prozess

  • Analysen regelmäßig aktualisieren, denn Machtverhältnisse verändern sich.
  • Feedback einholen und einbinden, um blinde Flecken zu vermeiden.
  • Wissen teilen, um strategisches Denken im Team und in der Bewegung zu stärken.


Machtanalyse heißt: Wissen, wo’s weh tut – und wo du ansetzen kannst, um wirklich etwas zu verändern.

Viel Erfolg dabei – und bleib stark!