LocalZero:Start-Aktion Windkraftpotenziale aufzeigen: Unterschied zwischen den Versionen
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# '''Öffne unsere zunächst unsere Vorlage.''' Es handelt sich um ein Anschreiben, dass du als Brief oder als E-Mail an den:die Klimaschutzmanager:in (falls vorhanden)/den:die Oberbürgermeister:in/oder die jeweils verantwortliche Planungsstelle in deiner Kommune verschicken kannst. | # '''Öffne unsere zunächst unsere Vorlage.''' Es handelt sich um ein Anschreiben, dass du als Brief oder als E-Mail an den:die Klimaschutzmanager:in (falls vorhanden)/den:die Oberbürgermeister:in/oder die jeweils verantwortliche Planungsstelle in deiner Kommune verschicken kannst. | ||
# '''Passe die Vorlage für den Brief/die E-Mail an, indem du die gelb markierten Angaben ergänzt''', z. B. den Namen deiner Kommune. Um das Teilflächenziel deiner Region/Stadt/Gemeinde zu ermitteln, gehe z. B. wie folgt vor: | # '''Passe die Vorlage für den Brief/die E-Mail an, indem du die gelb markierten Angaben ergänzt''', z. B. den Namen deiner Kommune. Um das Teilflächenziel deiner Region/Stadt/Gemeinde zu ermitteln, gehe z. B. wie folgt vor: | ||
##[https://fachagentur-windenergie.de/veroeffentlichungen/interaktive-karten/flaechenbeitragswerte-in-den-bundeslaendern/ Hier] findest du zunächst einmal eine Karte mit den Flächenbeitragswerten der Bundesländer (aus dem WindBG für 2027 und 2032), d. h. Angaben darüber, wie viel Prozent ihrer Landesfläche die Bundesländer jeweils bis Ende 2027 bzw. bis Ende 2032 für die Windenergienutzung ausweisen müssen. | ##[https://fachagentur-windenergie.de/veroeffentlichungen/interaktive-karten/flaechenbeitragswerte-in-den-bundeslaendern/ Hier] findest du zunächst einmal eine Karte mit den Flächenbeitragswerten der Bundesländer (aus dem WindBG für 2027 und 2032), d. h. Angaben darüber, wie viel Prozent ihrer Landesfläche die Bundesländer jeweils bis Ende 2027 bzw. bis Ende 2032 für die Windenergienutzung ausweisen müssen. Notiere dir zunächst einmal den Flächenbeitragswert deines Bundeslandes. | ||
##In dieser Übersicht der Fachagentur Wind und Solar ist ausgeführt, wie die Länder ihre Flächenziele jeweils umsetzen. In der Spalte "Art der Umsetzung" könnt ihr ablesen, ob euer Bundesland regionale oder kommunale Teilflächenziele festgelegt hat. | |||
###Wenn dein Bundesland regionale oder kommunale Teilflächenziele festgelegt hat, starte mit der Recherche des Teilflächenziels für deine Region oder Kommune. Dafür gibt es kein einheitliches Vorgehen | |||
# '''Recherchiere die Post- bzw. E-Mailadresse der verantwortlichen Stelle''' (Klimaschutzmanager:in/Oberbürgermeister:in/Stadtplanungsamt/o.ä.) und verschicke das Anschreiben mit deinen Ergänzungen. Jetzt heißt es, auf eine Antwort warten! | # '''Recherchiere die Post- bzw. E-Mailadresse der verantwortlichen Stelle''' (Klimaschutzmanager:in/Oberbürgermeister:in/Stadtplanungsamt/o.ä.) und verschicke das Anschreiben mit deinen Ergänzungen. Jetzt heißt es, auf eine Antwort warten! | ||
# Nach 2-3 Wochen immer noch keine Rückmeldung? '''Bleib dran und schick eine freundliche Erinnerung.''' | # Nach 2-3 Wochen immer noch keine Rückmeldung? '''Bleib dran und schick eine freundliche Erinnerung.''' | ||
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'''<big>Fragen?</big>''' | '''<big>Fragen?</big>''' | ||
Du hast noch offene Fragen? Du steckst bereits mitten in der Recherche, durchblickst | Du hast noch offene Fragen? Du steckst bereits mitten in der Recherche, durchblickst die Angaben zu regionale Teilflächenziele oder kommunalen Flächenpotenziale aber nicht so recht? Dann schreib eine kurze Mail an '''localzero@germanzero.de'''. Wir freuen uns über deine Nachricht. | ||
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Um die politischen Entscheidungsträger:innen in deiner Kommune davon zu überzeugen, sich für den Ausbau von Windkraft stark zu machen, kannst du ihnen die lokalen Wertschöpfungspotenziale und Haushaltseinnahmen vor Augen führen. Rechts findest du eine Beispielrechnung der Sächsischen Energieagentur zum Bau | Um die politischen Entscheidungsträger:innen in deiner Kommune davon zu überzeugen, sich für den Ausbau von Windkraft stark zu machen, kannst du ihnen die lokalen Wertschöpfungspotenziale und potenziellen Haushaltseinnahmen vor Augen führen. Rechts findest du eine Beispielrechnung der Sächsischen Energieagentur zum Bau dreier Windenergieanlagen. | ||
Version vom 21. März 2025, 09:55 Uhr
Du willst, dass deine Kommune den Ausbau von Windkraft beschleunigt? Dann suche das Gespräch mit den Verantwortlichen in deiner Stadtverwaltung und überzeuge sie davon, dass Windkraft nicht nur entscheidend für eine schnelle Energiewende, sondern auch wirtschaftlich lohnend für die Kommune ist!
Kommunen sind wichtige Akteure bei der Beschleunigung des Windkraftausbaus über Regionalpläne, Flächennutzungs- und Bebauungspläne vor Ort. Indem Kommunen ihre Handlungsspielräume aktiv nutzen und die lokale, erneuerbare Stromproduktion fördern, können sie finanziell von Windkraftanlagen profitieren – beispielsweise durch Pachteinnahmen, Gewerbesteuern oder Einspeiseerlöse im Rahmen kommunaler Beteiligungen (Kommunalabgabe). Denn das EEG erlaubt es Betreiber:innen von Windkraft- und Solaranlagen, bis zu 0,2 Cent pro kWh an die anliegenden Kommunen zu zahlen, zusätzlich zu Pachteinnahmen und Gewerbesteuern. Pro Windrad bedeutet das je nach Größe und Standort zusätzliche Einnahmen von oft über 20.000 € pro Jahr.
Diese Erlöse können für wichtige lokale Projekte verwendet werden, etwa zur Unterstützung von Kultur und Vereinen oder zur Pflege von Spielplätzen, wodurch die Akzeptanz in der Bevölkerung gestärkt wird. Darüber hinaus haben Bürger:innen die Möglichkeit, über Mitgliedschaften in Energiegenossenschaften oder Beteiligungsmodelle direkt von den Windkraftprojekten in ihrer Region zu profitieren.
Warum mitmachen?
- Akzeptanz steigern: Wenn Kommunen finanziell von Windkraftanlagen profitieren und sich das im kommunalen Haushalt widerspiegelt, wächst die Zustimmung in der Bevölkerung.
- Lokal handeln: Der Ausbau von Windenergie bringt die Energiewende voran und schafft zugleich lokale, finanzielle Vorteile. Insbesondere, wenn der Windpark mit Bürgerbeteiligung realisiert wird.
Wie funktioniert's?
- Öffne unsere zunächst unsere Vorlage. Es handelt sich um ein Anschreiben, dass du als Brief oder als E-Mail an den:die Klimaschutzmanager:in (falls vorhanden)/den:die Oberbürgermeister:in/oder die jeweils verantwortliche Planungsstelle in deiner Kommune verschicken kannst.
- Passe die Vorlage für den Brief/die E-Mail an, indem du die gelb markierten Angaben ergänzt, z. B. den Namen deiner Kommune. Um das Teilflächenziel deiner Region/Stadt/Gemeinde zu ermitteln, gehe z. B. wie folgt vor:
- Hier findest du zunächst einmal eine Karte mit den Flächenbeitragswerten der Bundesländer (aus dem WindBG für 2027 und 2032), d. h. Angaben darüber, wie viel Prozent ihrer Landesfläche die Bundesländer jeweils bis Ende 2027 bzw. bis Ende 2032 für die Windenergienutzung ausweisen müssen. Notiere dir zunächst einmal den Flächenbeitragswert deines Bundeslandes.
- In dieser Übersicht der Fachagentur Wind und Solar ist ausgeführt, wie die Länder ihre Flächenziele jeweils umsetzen. In der Spalte "Art der Umsetzung" könnt ihr ablesen, ob euer Bundesland regionale oder kommunale Teilflächenziele festgelegt hat.
- Wenn dein Bundesland regionale oder kommunale Teilflächenziele festgelegt hat, starte mit der Recherche des Teilflächenziels für deine Region oder Kommune. Dafür gibt es kein einheitliches Vorgehen
- Recherchiere die Post- bzw. E-Mailadresse der verantwortlichen Stelle (Klimaschutzmanager:in/Oberbürgermeister:in/Stadtplanungsamt/o.ä.) und verschicke das Anschreiben mit deinen Ergänzungen. Jetzt heißt es, auf eine Antwort warten!
- Nach 2-3 Wochen immer noch keine Rückmeldung? Bleib dran und schick eine freundliche Erinnerung.
Fragen?
Du hast noch offene Fragen? Du steckst bereits mitten in der Recherche, durchblickst die Angaben zu regionale Teilflächenziele oder kommunalen Flächenpotenziale aber nicht so recht? Dann schreib eine kurze Mail an localzero@germanzero.de. Wir freuen uns über deine Nachricht.
Best Practices aus anderen Kommunen
Erfolgsbeispiele ("Best Practices") anderer Kommunen können deine Argumentation stützen. Hier findest du eine kleine Auswahl, es gibt natürliche viele weitere!
Beispiel kleine Stadt: Stadt Lichtenau, NRW (ca. 11 Tsd. Einwohner:innen)
Die Stadt Lichtenau führte intensive Gespräche mit den Windenergieanlagenbetreiber:innen: mittlerweile haben sich 9 Betreiber:innen für die freiwillige Abgabe von 0,2 Cent pro erzeugter kWh (Kommunalabgabe) entschieden. Die Stadt erwartet dadurch für 2024 eine Stärkung des kommunalen Haushalts von rund 760.000 Euro. Mit den Einnahmen fördert die Stadt gemeinnützige Projekte im Stadtgebiet. Teilhabemodelle für Bürger:innen gibt es über Bürgerwindparks.
Beispiel größere Stadt: Erftstadt, NRW (Zusammenschluss von ca. 50 Akteuren)
In Erftstadt entsteht mit 12 Windrädern einer der größten Windparks im Rhein-Erft-Kreis mit Bürgerbeteiligung. Er ist Teil des Gigawattparks, zu dem sich rund 50 Landkreise, Kommunen, energiewirtschaftliche Unternehmen und Projektträger 2022 mit dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie zusammengeschlossen haben (d. h. es gibt Förderungen seitens der Landesregierung NRW). Es wird erwartet, dass die Anlagenbetreiber:innen zukünftig jährlich 167.000 Euro aus den Erträgen an die Kommunen auszahlen werden - davon rund 100.000 Euro an die Stadt Erftstadt, der Rest an die Gemeinden Weilerswist und die Stadt Zülpich (freiwillige Abgabe gemäß EEG).
Beispiel ländlicher Raum: Gemeinde Mühlenfließ, Brandenburg (ca. 1 Tsd. Einw.)
Die Gemeinde Mühlenfließ nahm kürzlich dank lokaler Windparks fast 5 Mio. Euro ein, u. a. aufgrund von Nachzahlungen der Betreiber:innen.
Beispielrechnung
Um die politischen Entscheidungsträger:innen in deiner Kommune davon zu überzeugen, sich für den Ausbau von Windkraft stark zu machen, kannst du ihnen die lokalen Wertschöpfungspotenziale und potenziellen Haushaltseinnahmen vor Augen führen. Rechts findest du eine Beispielrechnung der Sächsischen Energieagentur zum Bau dreier Windenergieanlagen.
Weitere nützliche Infos & Links für alle, die es ganz genau wissen wollen:
Hier findest du weitere nützliche Infos und Links rund um das Thema Windenergie und lokale Wertschöpfung.
Wertschöpfungsrechner und Windpotenzialkarte
Es gibt verschiedene Online-Rechner und Karten, die Kommunen dabei unterstützen, die lokalen Wertschöpfungsketten durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu berechnen und entsprechende Entscheidungen zu treffen. Theoretisch sind die Wertschöpfungsrechner und Windpotenzialkarten auch für Bürger:innen frei zugänglich, allerdings müssen viele verschiedene Angaben gemacht werden, die i.d.R. nur den verantwortlichen Planungsstellen der Kommunen vorliegen. Vielleicht magst du dich dennoch einmal durchklicken oder die Links bei Bedarf weiterleiten.
- Wertschöpfungsrechner Energieportal Brandenburg
- Online-Wertschöpfungsrechner Agentur für Erneuerbare Energien
- Interaktive Windpotenzialkarte
Abstandsvorgaben und Regelungen zum Schutz bestimmter Gebiete
Mögliche Einflussnahme der Kommune auf Winkraftanlagen: Flächenpooling
Organisiert wird das Flächenpooling von der Kommune, wenn die Eignungsflächen sowohl kommunale als auch private Flächen umfassen. Flächenpooling hat zum Ziel, eine Vereinbarung zwischen möglichst allen betroffenen Flächeneigentümer:innen zum Ausbau von Windenergie zu schließen. Eine solche Vereinbarung beinhaltet Rahmenbedingungen, welche die Vorstellungen aller Akteure berücksichtigen, darunter z. B.:
- Faire und gerechte Verteilung der jährlich anfallenden Flächenpacht für Windenergieanlagen auf alle beteiligten Flächeneigentümer:innen
- Mindestabstände zu Wohnbebauungen
- Beteiligungsmöglichkeiten für die Kommune(n) und ihre Bürger:innen am späteren Windparkbetrieb
Die Aktion ist Teil des LocalZero-Toolkits "Start-Aktionen: Kleiner Start mit großer Wirkung". Darin findest du viele weitere Ideen, wie du ins Handeln kommen kannst!