LocalZero:Leitfaden LocalAllianzen: Unterschied zwischen den Versionen
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== Übersicht == | |||
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<small><nowiki>*</nowiki> Planungsbeschluss = Kommune hat beschlossen, einen Klima-aktionsplan zu erstellen, wie sie bis spätestens 2035 klimaneutral werden kann.</small> | <small><nowiki>*</nowiki> Planungsbeschluss = Kommune hat beschlossen, einen Klima-aktionsplan zu erstellen, wie sie bis spätestens 2035 klimaneutral werden kann.</small> | ||
== Vorschlag Ablauf == | |||
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# Verein Klimaneutrales Waldeck-Franckenberg 2035 <nowiki>https://www.klimaneutrales-wfkb.de/</nowiki> | # Verein Klimaneutrales Waldeck-Franckenberg 2035 <nowiki>https://www.klimaneutrales-wfkb.de/</nowiki> | ||
# Letter of Intent <nowiki>https://www.zdb.de/meldungen/details/klimarunde-bau-unterzeichnet-letter-of-intent-zur-gemeinsamen-klimastrategie</nowiki> | # Letter of Intent <nowiki>https://www.zdb.de/meldungen/details/klimarunde-bau-unterzeichnet-letter-of-intent-zur-gemeinsamen-klimastrategie</nowiki> | ||
== Ziel des Leitfadens == | |||
Dieser Leitfaden soll Klimaschutzinitiativen in Kommunen unterstützen, umsetzungsorientierte und handlungsfähige Netzwerke zu gestalten. Er ist bewusst kurz und übersichtlich gehalten. Für weitergehende Ausführungen wird aus dem Dokument heraus per Link auf externe Quellen verwiesen. | |||
Es handelt sich hier um ein „lebendes Dokument“, das im Zuge der Anwendung durch LocalZero-Teams und deren Erfahrungen ergänzt und angepasst werden soll. | |||
== Kurzbeschreibung == | |||
Klimaneutralität als Gesamtes, aber auch in einzelnen Handlungsfelder / Projekten / Aufgaben / Themenfelder, kann nicht von einzelnen Akteur*innen allein herbeigeführt werden. | |||
Dieser Leitfaden soll helfen, Netzwerke der wichtigsten und passenden Akteur*innen für kommunale Maßnahmen im Klimaschutz – sog. Schlüsselakteur*innen – aufzubauen. Die Mitglieder des Netzwerks sollten eine Verbundenheit mit dem gemeinsamen Ziel und den Netzwerkpartner*innen (s. Allianz) haben oder entwickeln. Das Netzwerk sollte eine nachhaltige Funktionsfähigkeit im Sinne der thematischen Aufgaben gewährleisten. Inhaltlich trägt dazu ein gemeinsames Rollenverständnis der verschiedenen Akteur*innen als auch eine Vision über Handlungsmöglichkeiten und gemeinsamen Lösungen bei. | |||
Ausgangspunkt für den Leitfaden ist die Annahme, dass Maßnahmen für den kommunalen Klimaschutz stets von einer Vielzahl von Akteur*innen umzusetzen sind. Einflussreiche Personen und Institutionen – die genannten Schlüsselakteur*innen – können dabei helfen, die angestrebten Maßnahmen zum Klimaschutz im gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Umfeld anzustoßen, zu befeuern, zur Akzeptanz zu bringen und konsequent umzusetzen. | |||
Der Leitfaden geht darauf ein | |||
* wie die einschlägigen Schlüsselakteure identifiziert und gewonnen werden | |||
* wie ein Netzwerk mit gegenseitiger und thematischer Verbundenheit geformt wird – die sog. Allianz (s. Definitionen) | |||
* und wie dieses Netzwerk nachhaltig zu organisieren und zu pflegen ist. | |||
== Einführung == | |||
=== Hintergrund === | |||
Der vorliegende Praxis-Leitfaden basiert auf einer Initiative des GermanZero-Pioneer-Teams, das lokale Klimainitiativen auf ihrem Weg in die Klimaneutralität unterstützt. Die Klimaschutzorganisation [https://germanzero.de/ GermanZero] hat das Ziel, Deutschland bis 2035 klimaneutral zu machen. Darauf wirkt sie nicht nur mit LocalZero, dem Netzwerk für kommunale Klimaneutralität hin, sondern auch auf Bundesebene, zum Beispiel mit dem 1,5-Grad-Gesetzespaket, das alle juristischen Lösungen für den Weg zur Klimaneutralität enthält. | |||
Der Leitfaden wurde ehrenamtlich im Rahmen einer Denkfabrik (Konzept des Pioneer-Teams) in drei Workshops erarbeitet von Mitgliedern aus dem Pioneer-Team und Aktiven aus Klimaschutzinitiativen von LocalZero. | |||
Bei den theoretischen Grundlagen zum Thema Schlüsselakteure wurde von den Beteiligten auf den [http://schluesselakteure.de/wp-content/uploads/2018/05/Leitfaden_Erfolgreicher-kommunaler-Klimaschutz-dank-Schl%C3%BCsselakteuren.pdf Leitfaden: “Schlüsselakteure bewegen kommunalen Klimaschutz”] (Hrsg.) der Europa-Universität Flensburg zurückgegriffen. Dieser stellt eine fundierte theoretische Grundlage für das praktische Vorgehen dar. | |||
=== Motivation: Was ist die typische Situation? === | |||
Aktuelle Herausforderungen und Probleme werden von Akteur*innen wie Unternehmen, Privatpersonen und zivilgesellschaftlichen Organisationen oder der kommunalen Verwaltung vielfach individuell und im Alleingang angegangen. Das kann dazu führen, dass kurzfristig zwar Löcher gestopft und schnell umsetzbare Lösungen installiert werden, langfristig jedoch Konflikte und Mehrkosten – entweder für die einzelnen Beteiligten oder für die Gesellschaft – entstehen. Wir möchten Ideen und Allianzen dafür gestalten, dass (langfristige) Ziele gemeinsam verfolgt werden. Dazu bedarf es beim Klimaschutz vor allem | |||
* der Einbindung der maßgeblich betroffene Anspruchsgruppen (Stakeholder) und Einzelakteur*innen, | |||
* einer Abkehr von Wettbewerbsgedanken und einzelwirtschaftlichem Denken, | |||
* einer Hinwendung zu umfassender Partizipation und gemeinsamem Handeln und | |||
* der Schaffung einer breiten Akzeptanz. | |||
=== Für wen ist eine "Allianz der Schlüsselakteur*innen" sinnvoll? === | |||
Das Arbeiten mit Allianzen von Schlüsselakteuren bietet sich stets an, wenn... | |||
* '''...das Potential in der Kommune gemeinsam mit allen Akteur*innen gebündelt und zielgerichtet ausgeschöpft werden soll.''' | |||
* '''...neutrale, bzw. unentschlossene Akteur*innen relevant für die Umsetzung sind.''' Diese können durch eine “Allianz der Schlüsselakteur*innen" von der Sinnhaftigkeit überzeugt und als proaktive Mitstreiter*innen gewonnen werden. | |||
* '''...Widerstände und Blockaden auftreten:''' die Umsetzung eines Ziels / Konzepts / etc. ist gefährdet, da es durch verschiedene Akteur*innen gestört / verlangsamt / nicht angegangen wird. Oft ist es aber der Fall, dass (gerade) diese Akteur*innen einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung leisten müssen. Um ins Handeln zu kommen, kann eine “Allianz der Schlüsselakteur*innen” unterstützend wirken, da alle Akteur*innen und deren Rollen angesprochen, einbezogen und gemeinsame Lösungswege gesucht werden. | |||
[[Kategorie:Klima-Aktionsplan]] | [[Kategorie:Klima-Aktionsplan]] |
Version vom 10. September 2023, 10:31 Uhr
Übersicht
Modul 01 | Allianz der Schlüsselakteure [AdS] |
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Voraussetzungen |
|
Ziel | Wir wollen besonders relevante Akteure für die Umsetzung kommunaler Klimaneutralität identifizieren, überzeugen und in einer Allianz zusammenbringen, damit diese sich auf das Ziel komitten und gemeinsam daran arbeiten. |
Effektivität |
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Methoden | Termine mit Chefetagen; "Mini-Klimaentscheide"; Öffentlichkeitswirksame Willenserklärung (Letter of Intent) |
Aufwand für Team | Hoch
|
Projektlänge | Schätzung 6 Monate (ohne Monitoring/Verstetigung) |
Ansprechpartner | Jan & Hauke Stand 26.06.22 |
Tools / Hilfen | Leitfaden S. XX |
* Planungsbeschluss = Kommune hat beschlossen, einen Klima-aktionsplan zu erstellen, wie sie bis spätestens 2035 klimaneutral werden kann.
Vorschlag Ablauf
- Kickoff mit Moderation aus GZ-Team und allen Interessierten
- Low-hanging fruits überzeugen
- Vereine/Unternehmen/Kultureinrichtungen/öffentliche Personen (Multiplikator:innen) als Partner gewinnen, die sowieso in die Richtung denken und/oder die man persönlich kennt (z.B. von Unterschriften auslegen) und daher (leicht) zu überzeugen sind
- Stadt(verwaltung) zum Mitmachen bewegen, wenn diese eine low-hanging fruit ist (+Stadtwerke oder andere städtische Akteure)
- “Allianz der Schlüsselakteure” gründen, am besten gemeinsam mit der Kommune; ggf. institutionalisieren (bspw. Vereinsgründung) und mit begleitender Pressearbeit Reichweite und Bekanntheit generieren
- Echte Schlüsselakteure überzeugen
- Stadt(verwaltung) selbst, wenn diese eine low-hanging fruit ist (+Stadtwerke oder andere städtische Akteure)
- Die 10+ wichtigsten Akteure gemäß folgender Faktoren:
- Treibhausgase-Emissionen
- Arbeitsplätze/Umsatz (große Industriebetriebe vor Ort)
- Strukturelle Wichtigkeit (Verkehrsbetrieb, Energieversorger, Entsorgungsbetrieb)
- Öffentlichkeitswirksamkeit/Bekanntheitsgrad/Multiplikatoren (Einzelhandelsverein, Stadtmarketing, Kulturschaffende)
- Öffentlichkeitswirksamer Letter of Intent: Alle Mitglieder der „Allianz der Schlüsselakteure“ erklären (nicht bindend) den Willen, bis spätestens 2035 klimaneutral zu sein. Untermauern mit Fakten, wie bspw.: Allianz der Schlüsselakteure enthält X% der lokalen Emissionen und damit der Klimaneutralität und wird öffentlichkeitswirksam als Erfolg verkauft
- Weitere Neuaufnahmen in die „Allianz der Schlüsselakteure” werden ebenfalls öffentlichkeitswirksam kommuniziert und als Erfolg gefeiert
- Maßnahmen zur CO2-Reduktion auf individueller (Betriebs-) Ebene planen, starten und bewerben (Ambitionsniveau: Klimaneutral bis 203X)
- Party und Erfolgsmeldung an GZ-Team
- Monitoring der Maßnahmendurchführung
Beispiele / Vorbilder
- Bündnis klimaneutrales Allgäu 2030 https://buendnis-klimaneutrales-allgaeu.de/
- Verein Klimaneutrales Waldeck-Franckenberg 2035 https://www.klimaneutrales-wfkb.de/
- Letter of Intent https://www.zdb.de/meldungen/details/klimarunde-bau-unterzeichnet-letter-of-intent-zur-gemeinsamen-klimastrategie
Ziel des Leitfadens
Dieser Leitfaden soll Klimaschutzinitiativen in Kommunen unterstützen, umsetzungsorientierte und handlungsfähige Netzwerke zu gestalten. Er ist bewusst kurz und übersichtlich gehalten. Für weitergehende Ausführungen wird aus dem Dokument heraus per Link auf externe Quellen verwiesen.
Es handelt sich hier um ein „lebendes Dokument“, das im Zuge der Anwendung durch LocalZero-Teams und deren Erfahrungen ergänzt und angepasst werden soll.
Kurzbeschreibung
Klimaneutralität als Gesamtes, aber auch in einzelnen Handlungsfelder / Projekten / Aufgaben / Themenfelder, kann nicht von einzelnen Akteur*innen allein herbeigeführt werden.
Dieser Leitfaden soll helfen, Netzwerke der wichtigsten und passenden Akteur*innen für kommunale Maßnahmen im Klimaschutz – sog. Schlüsselakteur*innen – aufzubauen. Die Mitglieder des Netzwerks sollten eine Verbundenheit mit dem gemeinsamen Ziel und den Netzwerkpartner*innen (s. Allianz) haben oder entwickeln. Das Netzwerk sollte eine nachhaltige Funktionsfähigkeit im Sinne der thematischen Aufgaben gewährleisten. Inhaltlich trägt dazu ein gemeinsames Rollenverständnis der verschiedenen Akteur*innen als auch eine Vision über Handlungsmöglichkeiten und gemeinsamen Lösungen bei.
Ausgangspunkt für den Leitfaden ist die Annahme, dass Maßnahmen für den kommunalen Klimaschutz stets von einer Vielzahl von Akteur*innen umzusetzen sind. Einflussreiche Personen und Institutionen – die genannten Schlüsselakteur*innen – können dabei helfen, die angestrebten Maßnahmen zum Klimaschutz im gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Umfeld anzustoßen, zu befeuern, zur Akzeptanz zu bringen und konsequent umzusetzen.
Der Leitfaden geht darauf ein
- wie die einschlägigen Schlüsselakteure identifiziert und gewonnen werden
- wie ein Netzwerk mit gegenseitiger und thematischer Verbundenheit geformt wird – die sog. Allianz (s. Definitionen)
- und wie dieses Netzwerk nachhaltig zu organisieren und zu pflegen ist.
Einführung
Hintergrund
Der vorliegende Praxis-Leitfaden basiert auf einer Initiative des GermanZero-Pioneer-Teams, das lokale Klimainitiativen auf ihrem Weg in die Klimaneutralität unterstützt. Die Klimaschutzorganisation GermanZero hat das Ziel, Deutschland bis 2035 klimaneutral zu machen. Darauf wirkt sie nicht nur mit LocalZero, dem Netzwerk für kommunale Klimaneutralität hin, sondern auch auf Bundesebene, zum Beispiel mit dem 1,5-Grad-Gesetzespaket, das alle juristischen Lösungen für den Weg zur Klimaneutralität enthält.
Der Leitfaden wurde ehrenamtlich im Rahmen einer Denkfabrik (Konzept des Pioneer-Teams) in drei Workshops erarbeitet von Mitgliedern aus dem Pioneer-Team und Aktiven aus Klimaschutzinitiativen von LocalZero.
Bei den theoretischen Grundlagen zum Thema Schlüsselakteure wurde von den Beteiligten auf den Leitfaden: “Schlüsselakteure bewegen kommunalen Klimaschutz” (Hrsg.) der Europa-Universität Flensburg zurückgegriffen. Dieser stellt eine fundierte theoretische Grundlage für das praktische Vorgehen dar.
Motivation: Was ist die typische Situation?
Aktuelle Herausforderungen und Probleme werden von Akteur*innen wie Unternehmen, Privatpersonen und zivilgesellschaftlichen Organisationen oder der kommunalen Verwaltung vielfach individuell und im Alleingang angegangen. Das kann dazu führen, dass kurzfristig zwar Löcher gestopft und schnell umsetzbare Lösungen installiert werden, langfristig jedoch Konflikte und Mehrkosten – entweder für die einzelnen Beteiligten oder für die Gesellschaft – entstehen. Wir möchten Ideen und Allianzen dafür gestalten, dass (langfristige) Ziele gemeinsam verfolgt werden. Dazu bedarf es beim Klimaschutz vor allem
- der Einbindung der maßgeblich betroffene Anspruchsgruppen (Stakeholder) und Einzelakteur*innen,
- einer Abkehr von Wettbewerbsgedanken und einzelwirtschaftlichem Denken,
- einer Hinwendung zu umfassender Partizipation und gemeinsamem Handeln und
- der Schaffung einer breiten Akzeptanz.
Für wen ist eine "Allianz der Schlüsselakteur*innen" sinnvoll?
Das Arbeiten mit Allianzen von Schlüsselakteuren bietet sich stets an, wenn...
- ...das Potential in der Kommune gemeinsam mit allen Akteur*innen gebündelt und zielgerichtet ausgeschöpft werden soll.
- ...neutrale, bzw. unentschlossene Akteur*innen relevant für die Umsetzung sind. Diese können durch eine “Allianz der Schlüsselakteur*innen" von der Sinnhaftigkeit überzeugt und als proaktive Mitstreiter*innen gewonnen werden.
- ...Widerstände und Blockaden auftreten: die Umsetzung eines Ziels / Konzepts / etc. ist gefährdet, da es durch verschiedene Akteur*innen gestört / verlangsamt / nicht angegangen wird. Oft ist es aber der Fall, dass (gerade) diese Akteur*innen einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung leisten müssen. Um ins Handeln zu kommen, kann eine “Allianz der Schlüsselakteur*innen” unterstützend wirken, da alle Akteur*innen und deren Rollen angesprochen, einbezogen und gemeinsame Lösungswege gesucht werden.