LocalZero:Wärmeplanung: Unterschied zwischen den Versionen
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== '''Die 7 Schritte der Wärmeplanung gemäß Wärmeplanungsgesetz''' == | == '''Die 7 Schritte der Wärmeplanung gemäß Wärmeplanungsgesetz''' == | ||
Im Zentrum der Wärmeplanung liegt die '''Ausweisung von Wärmeversorgungsgebieten | Im Zentrum der Wärmeplanung liegt die '''Ausweisung von Wärmeversorgungsgebieten.''' In diesen Gebieten wird aufgezeigt, welche jeweilige Wärmeversorgungsart sich besonders eignet und welche Art konkret realisiert werden könnte. Dazu wird laut Bundesgesetz ein 7-Schritte-Verfahren vorgegeben. Die Kommune sollte fortlaufend über den Prozess der Wärmeplanung informieren, mindestens zwei Mal sollten dabei die Pläne und Analysen zur Kommentierung und Ergänzung offen liegen (siehe innerhalb der sieben Schritte). Mehr zum Thema Akteuren und Kooperation (siehe unten). | ||
{| style="margin:10px 0px 0px 0px; padding:0.3em 0.3em 0.3em 0.3em; background-color:#f1c232; border:1px solid #93c47d" width="100%" | {| style="margin:10px 0px 0px 0px; padding:0.3em 0.3em 0.3em 0.3em; background-color:#f1c232; border:1px solid #93c47d" width="100%" | ||
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|'''Schritt''' | |'''Schritt''' | ||
|'''Worum geht‘s?''' | |'''Worum geht‘s?''' | ||
|'''Was ist besonders wichtig für euch als Lokalteam? | |'''Was ist besonders wichtig für euch als Lokalteam?''Kriterien für gute Umsetzung''''' | ||
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|'''1. Beschluss | |'''1. Beschluss zur Durchführung''' | ||
|Kommunaler Beschluss zur Durchführung der Wärmeplanung inkl. öffentlicher Bekanntmachung | |Kommunaler Beschluss zur Durchführung der Wärmeplanung inkl. öffentlicher Bekanntmachung | ||
|Liegt ein öffentlich bekannt gemachter Beschluss zur Durchführung der Wärmeplanung vor? | |Liegt ein öffentlich bekannt gemachter Beschluss zur Durchführung der Wärmeplanung vor? | ||
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Enthält der Beschluss einen Zeitplan für die Durchführung der Wärmeplanung (Ausschreibung Beauftragung, Durchführung)? | Enthält der Beschluss einen Zeitplan für die Durchführung der Wärmeplanung (Ausschreibung Beauftragung, Durchführung)? | ||
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|'''2. Eignungsprüfung''' | |'''2. Eignungsprüfung''' '''und verkürztes Verfahren (§ 14)''' | ||
|Frühzeitiges Ausschlussverfahren: Ausschluss von nicht geeigneten Gebiete für Wärmenetz oder Wasserstoffnetz. | |Frühzeitiges Ausschlussverfahren: Ausschluss von nicht geeigneten Gebiete für Wärmenetz oder Wasserstoffnetz. | ||
| | |Kann ein Wasserstoffnetzgebiet schon hier ausgeschlossen werden, z.B. wenn es gar kein Wärme- oder Gasnetz gibt und/oder es bereits abzusehen, dass es unwirtschaftlich sein wird? | ||
Kann ein Wasserstoffnetzgebiet schon hier ausgeschlossen werden, z.B. wenn es gar kein Wärme- oder Gasnetz gibt und/oder es bereits abzusehen, dass es unwirtschaftlich sein wird? | |||
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|'''3. Bestandsaufnahme | |'''3. Bestandsaufnahme inkl. Wärmebedarfe Status quo (§ 15)''' | ||
|Aktuelle Wärmeversorgung und Wärmebedarf feststellen. | |Aktuelle Wärmeversorgung und Wärmebedarf feststellen. | ||
| | |Sind alle oder zumindest die wichtigsten Bilanzen und Kennzahlen vorhanden?<br /> | ||
Sind die geforderten Kartendarstellungen vorhanden (inkl. Netzinfrastrukturen + Wärmedichten)?<br /> | |||
Sind alle oder zumindest die wichtigsten Bilanzen und Kennzahlen vorhanden? | |||
Sind die geforderten Kartendarstellungen vorhanden (inkl. Netzinfrastrukturen + Wärmedichten)? | |||
Ist der gesamte Endenergiebedarf für Wärme klar ausgewiesen? | Ist der gesamte Endenergiebedarf für Wärme klar ausgewiesen? | ||
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Wärmekatastern und abgestimmten Wärmebedarfsprognose (in Übereinstimmung mit Gebäude-Effizienzmaßnahmen). Wärmebedarf und Wärmeversorgung im Ist-Zustand und Ziel-Zustand ausweisen. In Abstimmung mit jeweiligen Szenarien.[PN8] | Wärmekatastern und abgestimmten Wärmebedarfsprognose (in Übereinstimmung mit Gebäude-Effizienzmaßnahmen). Wärmebedarf und Wärmeversorgung im Ist-Zustand und Ziel-Zustand ausweisen. In Abstimmung mit jeweiligen Szenarien.[PN8] | ||
| | |'''Zukünftige Wärmeversorgung''' | ||
'''Zukünftige Wärmeversorgung''' | |||
Wurden alle sinnvolle Potenziale zur erneuerbaren Wärmeerzeugung erfasst? [[LocalZero:Empfohlene Erschließung folgender erneuerbarer Wärmequellen und – speicher|Hier unsere liste für Wärmequellen]] | Wurden alle sinnvolle Potenziale zur erneuerbaren Wärmeerzeugung erfasst? [[LocalZero:Empfohlene Erschließung folgender erneuerbarer Wärmequellen und – speicher|Hier unsere liste für Wärmequellen]] | ||
Wurden Möglichkeiten für saisonale Wärmespeicher berücksichtigt? | |||
Wurden Möglichkeiten für saisonale Wärmespeicher berücksichtigt? | |||
'''Zukünftiger Wärmebedarf''' | '''Zukünftiger Wärmebedarf''' | ||
Sind kommunale Maßnahmen zur Senkung des Wärmebedarfs enthalten (siehe sektorüber-greifende Maßnahmen [[LocalZero:Integration betroffener Sektoren|Integration betroffener Sektoren]])? | Sind kommunale Maßnahmen zur Senkung des Wärmebedarfs enthalten (siehe sektorüber-greifende Maßnahmen [[LocalZero:Integration betroffener Sektoren|Integration betroffener Sektoren]])? | ||
Wurden die Potenziale zur Reduzierung des Wärmebedarfs plausibel berechnet inkl. Annahmen zu Sanierungstiefe und -rate und besonderer Fokus auf Ortsteile mit besonders hohen Verbräuchen (Denkmalschutz etc.)? | Wurden die Potenziale zur Reduzierung des Wärmebedarfs plausibel berechnet inkl. Annahmen zu Sanierungstiefe und -rate und besonderer Fokus auf Ortsteile mit besonders hohen Verbräuchen (Denkmalschutz etc.)? | ||
''Reduktion des Wärmebedarfs ist kompliziert, große kommunale Anstrengungen wie z.B. in Bottrop können aber zu großen Einsparungen führen.'' | |||
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| colspan="3" |Kommunikation und Akteursbeteiligung I: Die Potenzialanalyse sollte inkl. der geplanten Maßnahmen öffentlich vorgestellt werden und zur Kommentierung offengelegt werden. Hier muss die Möglichkeit Feedback zu geben geschaffen werden, um ggf. die Potenzialanalyse noch anzupassen. Das ist wichtig, denn basierend auf der Potenzialanalyse wird das Zielszenario entwickelt. | | colspan="3" |'''Kommunikation und Akteursbeteiligung I: Die Potenzialanalyse sollte inkl. der geplanten Maßnahmen öffentlich vorgestellt werden und zur Kommentierung offengelegt werden. Hier muss die Möglichkeit Feedback zu geben geschaffen werden, um ggf. die Potenzialanalyse noch anzupassen. Das ist wichtig, denn basierend auf der Potenzialanalyse wird das Zielszenario entwickelt.''' | ||
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|'''5. Erstellung der Zielszenarien''' | |'''5. Erstellung der Zielszenarien''' '''(§ 17)''' | ||
|<nowiki>- Entwicklung des zukünftigen Wärmebedarfs</nowiki> | |<nowiki>- Entwicklung des zukünftigen Wärmebedarfs</nowiki> | ||
- Flächenhafte Darstellung zur klimaneutralen Bedarfsdeckung mit jeweiligen Zwischenschritten | - Flächenhafte Darstellung zur klimaneutralen Bedarfsdeckung mit jeweiligen Zwischenschritten | ||
| | |Folgt das Zielszenario den gewünschten Zielsetzungen und Grundsätzen der kommunalen Wärmeplanung? Wird ein möglichst 100% Anteil lokaler Erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung erreicht? Mit welchen Energieträgern und Wärmeanwendungen? | ||
Werden die möglichst effizienten und erneuerbaren Wärmequellen erschlossen? | |||
Folgt das Zielszenario den gewünschten Zielsetzungen und Grundsätzen der kommunalen Wärmeplanung? Wird ein möglichst 100% Anteil lokaler Erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung erreicht? Mit welchen Energieträgern und Wärmeanwendungen? | |||
Werden die möglichst effizienten und erneuerbaren Wärmequellen erschlossen? | |||
[[LocalZero:Empfohlene Erschließung folgender erneuerbarer Wärmequellen und – speicher|Hier unsere Liste an empfohlenen Wärmequellen]] | |||
Sind Zwischenziele für die Erreichung des Zielszenarios enthalten? | Sind Zwischenziele für die Erreichung des Zielszenarios enthalten? | ||
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Wie verändert sich der Strombedarf durch den veränderten Wärmebedarf? | Wie verändert sich der Strombedarf durch den veränderten Wärmebedarf? | ||
Werden kommunale Maßnahmen getroffen, um den größeren Strombedarf regional bereitzustellen? | Werden kommunale Maßnahmen getroffen, um den größeren Strombedarf regional bereitzustellen? | ||
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| colspan="3" |Kommunikation und Akteursbeteiligung II: Das geplante Zielszenario sollte inkl. der geplanten Maßnahmen öffentlich vorgestellt werden und zur Kommentierung offengelegt werden. Hier muss die | | colspan="3" |'''Kommunikation und Akteursbeteiligung II: Das geplante Zielszenario sollte inkl. der geplanten Maßnahmen öffentlich vorgestellt werden und zur Kommentierung offengelegt werden. Hier muss die Möglichkeit Feedback zu geben geschaffen werden, um ggf. das Zielszenario noch anzupassen.''' | ||
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|'''6. Einteilung in Wärmeversorgungsgebiete und -arten (§18 und | |'''6. Einteilung in Wärmeversorgungsgebiete und -arten (§18 und 19)''' | ||
|Bei der Einteilung in Wärmeversorgungsgebiete passieren zwei Dinge: | |Bei der Einteilung in Wärmeversorgungsgebiete passieren zwei Dinge: | ||
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Aufteilung muss in Einklang mit vorliegenden/sich in der Erstellung befindlichen Wärmenetzbau- und -dekarbonisierungsfahrplan (Paragraph 32) sein[PN12] | Aufteilung muss in Einklang mit vorliegenden/sich in der Erstellung befindlichen Wärmenetzbau- und -dekarbonisierungsfahrplan (Paragraph 32) sein[PN12] | ||
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Gibt es eine zeitlich nachvollziehbare Planung für die Ausweisung der Gebiete (ab wann wo was)? | Gibt es eine zeitlich nachvollziehbare Planung für die Ausweisung der Gebiete (ab wann wo was)? | ||
Ist die Einteilung in voraussichtliche Wärmeversorgungsgebiete aufgrund der vorherigen Analysen plausibiliert? | Ist die Einteilung in voraussichtliche Wärmeversorgungsgebiete aufgrund der vorherigen Analysen plausibiliert? | ||
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|'''7. Umsetzungsstrategie | |'''7. Umsetzungsstrategie und konkrete Umsetzungsmaßnahmen''' '''(§ 20)''' | ||
'''(§ 20)''' | |||
|Ambitionierter Transformationspfad mit klaren Maßnahmen und jahresscharfer Planung mit schnellstmöglichen Start. Die Kommune („planungsverantwortliche Stelle“) muss im Rahmen ihrer Möglichkeiten selbst Maßnahmen durchführen mit denen das Zielszenario erreicht werden kann, oder Dritte dazu beauftragen. | |Ambitionierter Transformationspfad mit klaren Maßnahmen und jahresscharfer Planung mit schnellstmöglichen Start. Die Kommune („planungsverantwortliche Stelle“) muss im Rahmen ihrer Möglichkeiten selbst Maßnahmen durchführen mit denen das Zielszenario erreicht werden kann, oder Dritte dazu beauftragen. | ||
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è Trafo-Pläne und Machbarkeitsanalysen sind gute Umsetzungsmaßnahmen (die Daten sind dann da) | è Trafo-Pläne und Machbarkeitsanalysen sind gute Umsetzungsmaßnahmen (die Daten sind dann da) | ||
| | |Entwickelt die Kommune einen aus den Potenzialen und Zielszenario abgeleiteten ambitionierten Transformationspfad mit effektiven Maßnahmen? | ||
Entwickelt die Kommune einen aus den Potenzialen und Zielszenario abgeleiteten ambitionierten Transformationspfad mit effektiven Maßnahmen? | |||
- Mit klaren Zuständigkeiten der beteiligten Akteure | - Mit klaren Zuständigkeiten der beteiligten Akteure | ||
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== '''Akteursbeteiligung und Kooperation''' == | == '''Akteursbeteiligung und Kooperation''' == | ||
Die Wärmeplanung muss verbindlich werden durch die konkreten Umsetzungspläne und den Bau. Dafür braucht es Akteure, die die Pläne auch wirklich umsetzen. Die (potenziellen) Betreiber von örtlichen Wärmenetzen sowie Energieversorgungsnetzen und weitere (potenzielle) Akteure für Wärmeerzeugung (Abwärme, Industrie etc.) müssen von Beginn an gesucht werden und mit an den Planungstisch geholt werden. Ohne Umsetzer keine Wärmenetze und keine seriöse Planung in die Zukunft. Dazu können auch kreative Lösung beitragen, z.B. die Gründung einer Bürger:innen-Genossenschaft. | Die Wärmeplanung muss verbindlich werden durch die konkreten Umsetzungspläne und den Bau. Dafür braucht es Akteure, die die Pläne auch wirklich umsetzen. Die (potenziellen) Betreiber von örtlichen Wärmenetzen sowie Energieversorgungsnetzen und weitere (potenzielle) Akteure für Wärmeerzeugung (Abwärme, Industrie etc.) müssen von Beginn an gesucht werden und mit an den Planungstisch geholt werden. Ohne Umsetzer:innen keine Wärmenetze und keine seriöse Planung in die Zukunft. Dazu können auch kreative Lösung beitragen, z.B. die Gründung einer Bürger:innen-Genossenschaft. | ||
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Version vom 8. Februar 2024, 16:12 Uhr
Eine gute Wärmeplanung für klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2035
Deutschland soll bis 2045 klimaneutral, daher gilt demnach auch für die Wärmeversorgung eine Klimaneutralität bis 2045. In der Wärmeversorgung gibt es zwei große Versorgungsarten: Die dezentrale Versorgung (typischerweise Öl-, Gasheizung oder Wärmepumpe zu Hause) oder die leitungsgebundene Versorgung, also Fernwärme. Beide Versorgungsarten müssen schnell klimaneutral werden. Mit der kommunalen Wärmeplanung entwickelt die Kommune einen Plan für die klimaneutrale Versorgung der leitungsgebunden Versorgung, also den Um- und Ausbau von Wärmenetzen hin zur Wärmeversorgung mit erneuerbarer Wärme. Derzeit werden im Schnitt 14 % der Wohnungen mit Wärme aus Wärmenetzen versorgt, Tendenz stark steigend: Die Bundesregierung plant eine Verdreifachung der Anschlüsse (BMWK 2023).
Die Wärmeplanung ist das wichtigste kommunale Instrument im Wärmebereich. Denn sie gibt die Richtung für den Aus- und Umbau der Wärmenetze vor.
Warum sind Wärmenetze überhaupt (in Zukunft) so wichtig?
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Bis Juli 2026 (>100.000) bzw. Juli 2028 (<100.000) müssen alle Kommunen eine kommunale Wärmeplanung vorlegen. Kleine Kommunen unter 10.000 EW und Kommunen mit Teilräumen mit fehlender Eignung für Wärmenetze werden ein vereinfachtes Verfahren ermöglicht (darüber entscheiden die Länder). In einzelnen Bundesländern gelten andere (kürzere) Fristen und leicht veränderte Anforderungen, z.B. in Baden-Württemberg. Das Wärmeplanungsgesetz verpflichtet nun erstmal die Länder zur Erstellung einer Wärmeplanung, die werden die Pflicht dann an die Kommunen weitergeben.
Für den Weg hin zur klimaneutralen Wärme in 2045 gibt es laut Bund Zwischenziele für „Anteile Erneuerbarer Energien oder unvermeidbarer Abwärme in jedem Wärmenetz“: 30 Prozent bis 2030 und 80 Prozent bis 2040. Für neue Wärmenetze gilt ab dem 1. März 2025 ein Anteil von 65 Prozent (BMWK 2023).
Das Problem ist, dass der Bund mit seinen Zielen mindestens 10 Jahren zu spät dran ist, um ansatzweise den fairen deutschen Beitrag des Pariser Klimaschutzabkommen für die Einhaltung der 1,5 Grad Grenze zu leisten. Deshalb müssen wir die Wärmeplanung vor Ort beschleunigen, und bis spätestens 2035 klimaneutral werden.
Zu ambitionierten Zielen gehört der gesamte Wärmebereich. Also Wärmenetze und die privaten Heizungen. Dafür muss gelten:
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Nicht nur die Geschwindigkeit steht im Fokus, auch inhaltlich brauchen wir höhere Ambitionen als das Bundesgesetz vorsieht. Dazu ist es hilfreich ein paar grundlegende Inhalte über Wärme und Wärmeversorgung zu kennen.
Für eine möglichst emissionsarme Wärmenetzversorgung sind besonders wichtig:
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Erst mit einem gesondertem kommunalen Beschluss ganz am Ende des Prozesses der kommunalen Wärmeplanung zur gebäudescharfen Ausweisung als Gebiet zum Neu- oder Ausbau von Wärmenetzen oder als Wasserstoffnetzausbaugebiet greift das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Dann können in der Kommune nur noch Heizungen verbaut werden, die auf Basis von mindestens 65% erneuerbaren Energien funktionieren (v.a. Wärmepumpen). Das bedeutet: Tempo machen hilft. Je früher (also auch potenziell früher als 2026 oder 2028) die Entscheidung über die Ausweisung als Gebiet zum Neu- oder Ausbau eines Wärmenetzes erfolgt, desto früher haben Privatpersonen Planungssicherheit für den Einbau von erneuerbaren Heizungen (BMWK 2023).
Die 7 Schritte der Wärmeplanung gemäß Wärmeplanungsgesetz
Im Zentrum der Wärmeplanung liegt die Ausweisung von Wärmeversorgungsgebieten. In diesen Gebieten wird aufgezeigt, welche jeweilige Wärmeversorgungsart sich besonders eignet und welche Art konkret realisiert werden könnte. Dazu wird laut Bundesgesetz ein 7-Schritte-Verfahren vorgegeben. Die Kommune sollte fortlaufend über den Prozess der Wärmeplanung informieren, mindestens zwei Mal sollten dabei die Pläne und Analysen zur Kommentierung und Ergänzung offen liegen (siehe innerhalb der sieben Schritte). Mehr zum Thema Akteuren und Kooperation (siehe unten).
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Akteursbeteiligung und Kooperation
Die Wärmeplanung muss verbindlich werden durch die konkreten Umsetzungspläne und den Bau. Dafür braucht es Akteure, die die Pläne auch wirklich umsetzen. Die (potenziellen) Betreiber von örtlichen Wärmenetzen sowie Energieversorgungsnetzen und weitere (potenzielle) Akteure für Wärmeerzeugung (Abwärme, Industrie etc.) müssen von Beginn an gesucht werden und mit an den Planungstisch geholt werden. Ohne Umsetzer:innen keine Wärmenetze und keine seriöse Planung in die Zukunft. Dazu können auch kreative Lösung beitragen, z.B. die Gründung einer Bürger:innen-Genossenschaft.
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